Wie es scheint, ist Mark Brandis ein Glückspilz. Nach einer Dummheit droht ihm eigentlich eine lebenslange Sperre an der Astronauten-Akademie, doch bei einer Überfahrt auf die Venus als blinder Passagier gelingt es ihm, die komplette Mannschaft aus einer lebensbedrohlichen Lage zu retten und einen gefährlichen Sträfling hinter Schloss und Riegel zu bringen. Dieser Einsatz öffnet ihm die Tür zur VEGA, wo ihm ein Stipendium an der Astronautenschule angeboten wird, wenn er das aktuelle Schuljahr schafft. Und so beginnt Folge 2 „Verloren im All“ der Serie MARK BRANDIS – RAUMKADETT damit, dass er an eben diese Schule geht.
Mark ist hier der jüngste Schüler und muss sich gegen seine Mitschüler behaupten, die ihn zunächst nicht allzu ernst nehmen. Doch schon am ersten Tag wird klar, dass diese Ausbildung ganz anders ablaufen wird, als sie geahnt haben, denn es geht sofort in ihren ersten Einsatz, bei dem sie in separaten Teams im Weltraum auf Beobachtungsposten gehen sollen. So weit soll es aber gar nicht erst kommen, denn irgendetwas kollidiert mit ihrem Raumschiff, und die Gruppe um Mark Brandis ist in ihrem Teil des Schiffs abgeschnitten, die Kommunikation funktioniert nicht, sie sind also auf sich allein gestellt. Nicht wissend, ob im restlichen Schiff noch jemand am Leben ist und wie es um den Sauerstoff bestellt ist, müssen die jungen Schüler einen Weg finden, wie sie das Raumschiff wieder nach Hause bewegt bekommen, und sie müssen sich beeilen, denn ebenfalls unklar ist, wie lange der Treibstoff noch reichen wird…
Nachdem die Pilotfolge noch etwas „handzahm“ daher kam und zwar ordentlich unterhalten konnte, aber insgesamt etwas zu statisch wirkte, hat man hier schon sehr schnell wieder dieses gewohnte Mark Brandis-Feeling: die Luft knistert förmlich vor Spannung, und es bedarf gar keiner übernatürlichen Wesenheiten oder Verbrecher, um diese aufzubauen, denn der Job an sich, den die jungen Astronautenschüler zu verrichten haben, ist schon bedrohlich genug, die Situation an sich bildet hier Lebensgefahr, und das kommt in diesem Hörspiel sehr gut rüber. Das ist es im Prinzip auch, was wir so an der Hauptserie zu schätzen wissen: Spannung, ohne dass die Situationen noch künstlich verkompliziert werden müssten. Die Auflösung der Geschichte ist übrigens sehr gut gemacht und ein intelligenter Story-Twist. Insbesondere zu gefallen weiß ansonsten noch, wie gut hier quasi nebenher Hintergrundinformationen zur politischen Situation eingebracht werden, die man als Kenner der Hauptserie bereits weiß, hier aber noch einmal deutlich herausgestellt bekommt, sodass auch Quereinsteiger keine Probleme haben, Zusammenhänge zu erkennen.
Produktionsseitig gibt es kaum offene Wünsche. Die Sprecher haben sich in ihre Rollen eingefunden, die neuen Sprecher machen ihre Sache unglaublich gut, Musik und Soundeffekte passen wieder perfekt. Wir freuen uns auf Folge 3, und das schon nach zwei Folgen fast so doll wie auf die eigentliche Hauptserie.