Zunächst einmal: vielleicht bin ich ja der Einzige, der Schwierigkeiten hatte, bei den einzelnen Spartacus-Staffeln eine korrekte Reihenfolge zu erkennen. Mag vielleicht auch daran liegen, dass man mal von 3, mal von 4 Staffeln spricht, und mal von der Erscheinungsdatum-Chronologie, mal von der inhaltlichen Chronologie. Kurz gesagt: Die als zweites gedrehte Miniserie „Spartacus – Gods Of The Arena“ ist die Vorgeschichte zur eigentlich ersten Staffel „Spartacus – Blood and Sand“. Der schließt sich „Spartacus – Vengeance“ an, die erste Staffel mit Liam McIntyre, und mit SPARTACUS – WAR OF THE DAMNED findet die Geschichte um den thrakischen Sklaven, der sich als Gladiator einen Namen machte und dann den Sklavenaufstand gegen Rom anführte, ihr Ende. Viel Spaß also bei der wirklich letzten Staffel von SPARTACUS!
Es ist bereits einige Zeit vergangen, seit Spartacus (Liam McIntyre) Gaius Claudius Glaber besiegt hat. Seither hat er seine Armee durch viele befreite Sklaven vergrößern können, und das Gefolge hat bereits die Größe von mehreren Tausend Männern und Frauen erhalten. Mit jedem Sieg schließen sich Spartacus mehr Leute an, aber das römische Reich will sich dies nicht länger anschauen. In dem Senatsmitglied Marcus Crassus (Simon Merrells), einem der reichsten Bürger Roms, sieht der Senat die Rettung, denn Crassus kann mit seinen finanziellen Mitteln ein riesiges Heer aufstellen. Doch dem Senator, der aus keinem ruhmreichen Haus stammt, dürstet es nach mehr, und so fordert er seinen Platz als Heerführer ein. Zusammen mit seinem Sohn Tiberius(Christian Antidormi) nimmt er die Verfolgung von Spartacus auf, und er hat einen hinterlistigen Gefolgsmann an seiner Seite, der nicht zu unterschätzen ist: Julius Caesar (Todd Lasance)…
Die gesamte Serie steht irgendwo zwischen 300 und Gladiator in ihrer Machart. Während die Geschichte um Spartacus und seine Gefolgsleute häufig nur schmückendes Beiwerk ist, sind es vor allem die brutalen Kampfszenen und die expliziten Bilder in Bezug auf das Verhältnis zwischen Männlein und Weiblein, die hier wahrscheinlich für Begeisterung sorgen. Sex und Gewalt, dieses Konzept scheint sich wirklich sehr gut zu verkaufen, und wenn dies dann auch noch auf Hochglanz poliert produziert wurde, kann eigentlich kaum noch etwas schief gehen. Dass die schauspielerischen Leistungen so mancher Nebendarsteller nur bedingt überzeugen, steht sicherlich auf einem anderen Blatt Papier, und wird spätestens dann als Nebensächlichkeit vom Beobachtungszettel gewischt, wenn in Nahaufnahme, Zeitlupe und spannender Kamerafahrt schonungslos gezeigt wird, wie sich eine von Spartacus geführte Klinge von der Schädelrückseite durch das Gesicht bohrt und dort verheerende Wunden aufreißt. Mehr Splatter-Faktor geht fast schon nicht mehr. Mit Sicherheit hätte man das auch alles etwas „harmloser“ darstellen können, ohne an der Aussage der Serie etwas zu ändern, aber dann hätte es einfach nicht diese Schockeffekte gegeben, die man anfänglich hat, gegen die man aber mit der Zeit wirklich abstumpft, wenn zum gefühlt hundertsten Mal irgendwelche Gliedmaßen abgetrennt werden.
Alles in allem überzeugt die Serie vor allem durch ihre Bildgewalt (ja, eine gewisse Doppeldeutigkeit ist beabsichtigt), die Story ist angenehm nebensächlich, um nicht zu fordern, aber auch nicht zu langweilen, im Gegensatz zu manch anderer Serie ist SPARTACUS – WAR OF THE DAMNED aber sicherlich keine, die man aufgrund ihrer spannenden Geschichte gerne noch einmal schauen würde, sondern eher, um sich nebenher noch ein wenig von den Bildern umhauen zu lassen.