THE BRIDGE – AMERICA ist ein Remake. Der eigentlich in Skandinavien, genauer gesagt an der Grenze zwischen Dänemark und Schweden spielende Plot wurde an die amerikanisch-mexikanische Grenze verlagert, und dort um ein paar Dinge wie das mexikanische Drogenkartell oder Schleusertruppen erweitert. In Sachen Spannung steht die Neuverfilmung dem Original in nichts nach, und auch schauspielerisch ist das alles ganz weit vorne.
Zunächst sieht alles fast schon unspektakulär aus. Nach einem kurzen Stromausfall entdecken die Grenzbeamten eine Leiche, die genau auf der Grenze zwischen Mexiko und Amerika liegt. Entsprechend muss zunächst geklärt werden, wer denn nun zuständig ist, das US Police Department, oder die mexikanische Polizei.
Während die Polizistin Sonya Cross (Diane Kruger) auf amerikanischem Boden einem Krankenwagen die Durchfahrt verwehrt, da es sich um einen Tatort handelt, beschließt Marci Ruiz (Demián Bichir), den Nottransport zu erlauben. Das sorgt bereits für die ersten Reibereien zwischen den beiden, und letztlich reißen sich die Amerikaner darum, den Fall zu bearbeiten (sicherlich auch, weil sie den mexikanischen Kollegen nicht allzu viel zutrauen). Doch beim Abtransport stellt man das erste Problem fest: die Leiche wurde genau mittig zersägt. Aber es kommt noch schlimmer, denn Oberteil und Unterteil der Leiche gehören zwei unterschiedlichen Personen. Es kommt zu einer unfreiwilligen, grenzübergreifenden Kooperation, bei der mehr als nur einmal die unterschiedlichen Arbeitsweisen dafür sorgen, dass man aneinander gerät.
Doch mit diesem Mord ist es noch nicht beendet, das wird den Ermittlern spätestens dann klar, als der Reporter Daniel Frye (Matthew Lillard), der mit einer der Frauenleichen in Verbindung stand, in seinem Auto eine Sprengfalle vorfindet.
Die Geschichte an sich, die schon spannend genug wird, erhält noch eine spezielle Würze durch Diane Krugers Darstellung der Sonya Cross, die am Asperger Syndrom leidet. Manche Handlungsstränge wirken ein wenig konstruiert und in dieser Staffel auch mehr oder weniger bedeutungslos für die Haupthandlung, haben aber teils direkte, teils indirekte Bezüge hierzu. Mutmaßlich wird dies alles für die nächste Staffel von Bedeutung sein.
Es sind schon klare Parallelen zur Originalserie zu erkennen, die Umsetzung ist nicht minder spannend und lässt sogar dann Spaß aufkommen, wenn man auch das skandinavische Original gesehen hat. Wir sind gespannt, wie die Zusammenarbeit zwischen Cross und Ruiz in der zweiten Staffel aussieht.