Kommt das nur mir irgendwie bekannt vor? Bekannt, wenn auch aus mehreren Filmen zusammen gemixt? OPEN GRAVE ist sicherlich kein miserabler Film, aber das, was wir da geboten bekommen, haben wir leider schon zig Millionen mal gesehen, und abgesehen von ein oder zwei überraschenden Szenen, ist der Streifen lediglich ein Abarbeiten von vielen bekannten Genre-Standards, Thomas Kretschmann als halbwegs bekanntes Zugpferd macht sicherlich keinen schlechten Job, aber großartig anstrengen musste er sich dafür wahrscheinlich auch nicht. Worum geht’s? Lest selbst…
Ein Mann wacht aus einer Ohnmacht auf, er weiß nicht, wo er ist, er weiß nicht, wer er ist. Er befindet sich in einer Grube, und um ihn herum liegen ganz viele Leichen. Um Hilfe rufend, wird ihm plötzlich und unerwartet ein Seil zugeworfen, an dem er sich hochziehen kann, aber niemand wartet auf ihn. Er irrt ein wenig in der Gegend umher und findet dann ein beleuchtetes Haus. Im Haus haben sich mehrere Männer und Frauen verschanzt. Schnell stellt sich heraus: auch sie wissen alle irgendwie nicht, wer sie sind, warum sie dort sind und so weiter…
Jeder wird verdächtigt, irgendetwas angestellt zu haben. Als dann wenig später um das Haus herum Leichen gefunden werden, die brutal an Bäume gefesselt wurden und ziemlich entstellt aussehen, wird der Argwohn untereinander noch schlimmer. Irgendetwas schlimmes muss hier passiert sein bzw. gerade passieren, aber keiner weiß genau, was. Dann entdeckt man die anderen Menschen, die noch am Leben sind, die, die etwas außerhalb ihren normalen Tätigkeiten nachgehen…
Psychospielchen der Marke „Unknown“ treffen auf ein Pseudo-Zombie-Setting wie in „The Signal“. Die Aufschlüsselung, wer hier wem was und warum angetan hat, erfolgt fast schon zu einfach und wird zu diesem Zeitpunkt im Film absolut sinnlos verfeuert. Hat man sich vorher noch Gedanken gemacht, wer und warum und was und wie, ist zu diesem Zeitpunkt eigentlich alles schon fast egal und man hat bereits eine gewisse Ahnung, die dann auch bestätigt wird. Ein müder Story-Twist zum Ende des Films, in dem dann auch noch bewaffnete Truppen mit ins Spiel kommen, können hier dann nichts mehr retten. Zu diesem Zeitpunkt ist die Story schon in eine Richtung abgedriftet, die egaler fast nicht sein könnte, dabei war am Anfang alles noch so schön spannend und anders als sonst…
Regisseur Gonzalo Lopez-Gallego versucht, hier die Idee des Omega-Manns auf eine Gruppe zu übertragen, die gar nicht so genau weiß, wie ihr geschieht und deswegen jeder gegen jeden voreingenommen ist. Die Idee ist in diesem Setting echt toll, aber die Verknüpfung der beiden Ideen will nicht so recht funktionieren.
Im Ansatz wirklich interessant und spannend, aber ab einem bestimmten Schlüsselereignis an einem Zaun fällt die Spannung komplett vom Zuschauer ab und man wartet nur noch darauf, dass das Geheimnis jeden Moment gelüftet werden wird. Schade…