Was für ein simples, aber dennoch unterhaltsames Spielprinzip. In ART OF BALANCE müsst ihr lediglich ein paar unterschiedliche Bauklötze so auf einer vorgegebenen Plattform ablegen, dass diese nicht ins um die Plattform befindliche Wasser fallen. Klingt leicht? Nach ein paar Einsteiger-Runden bin ich zunächst auch der Meinung, aber nach und nach werden die Aufgaben kniffliger.
So kann es sein, dass sich die Plattform auf einer Wippe befindet und ihr das richtige Gleichgewicht finden müsst, es kann sein, dass ihr die Bauklötze erst miteinander verkeilen müsst, um weitere Klötze abzulegen, Dinge müssen miteinander verhakt werden, usw.
Gespielt wird mit dem Stift der Wii U, sodass ihr die Klötze direkt aufheben, an die gewünschte Stelle ziehen und dann lediglich (wie bei Tetris, was sicherlich nicht nur hier eine auffällige Parallele ist) über die Schultertasten das Objekt drehen müsst. Sobald ihr den Stift absetzt, fällt auch das Objekt. Später läuft die Uhr gegen euch, oder bestimmte Bauteile halten nur eine vorgegebene Anzahl von oben aufliegenden Teilen aus.
Das simple Spielprinzip, das sich eingangs als fast zu einfach präsentiert, wird mit der Zeit immer vertrackter und anspruchsvoller, bis ihr irgendwann dasitzt und nicht mehr wisst, wie ihr diese Kopfnüsse knacken sollt. Trial & Error kann helfen, ist aber sehr müßig. Sich in die Physik des Spiels hineinzudenken und sämtliche Teile vorab gedanklich zu positionieren ist da schon vielversprechender.
Grafisch ist ART OF BALANCE sicherlich keine große Herausforderung, das Spiel bietet aber eine pseudo-realistische Ansicht, was stilistisch passt und gut gefällt.
Gibt es an diesem Rätselspaß auch etwas auszusetzen? Nun, ein Haar in der Suppe findet man sicherlich immer. Zwar wird hier der Kopf ordentlich angestrengt, aber wäre dies ein reales Spiel, so hätte man zusätzlich noch eine Art motorisches Training. Das fällt hier größtenteils weg, weil die Positionierung mittels Stift sehr einfach geht und eigentlich keine Fehlerquellen erzeugt.
Wer es kopfmäßig anspruchsvoll mag, der ist hier richtig aufgehoben, ein Partykracher sieht allerdings anders aus. ART OF BALANCE ist wohl auch eher darauf ausgelegt, alleine gespielt zu werden. Wobei: das Ganze kann natürlich auch schnell zum Partykracher werden, wenn man jedes mal, wenn das Konstrukt zusammen bricht, einen Kurzen kippen muss, was den zweiten Versuch zudem noch erschweren dürfte. Viel Vergnügen damit, sollte das jemand mal ausprobieren wollen…