Mit ziemlich hoher Erwartungshaltung bin ich an die zweite Folge der Serie FRAKTAL herangetreten, denn hier soll sich nun zeigen, in welche Richtung das ungewöhnliche Serienkonzept marschieren wird. Zumindest bin ich davon ausgegangen. Nachdem ich mir „Sternenstaub“ nun angehört habe, bin ich mir letztendlich nicht sicher, ob dies auch tatsächlich eine richtungsweisende Folge ist, oder ob man sich einfach nur sämtliche Optionen offen halten will. Nachdem wir nach dem Piloten dachten, hier hätte jemand „Die Reise ins Ich“ ein bis zweimal zu oft gesehen, erinnert die Fortsetzung nun gedanklich eher an „Event Horizon“…
Es ist der Wissenschaft gelungen, ein Raumschiff zu bauen, das mitsamt Besatzung unglaublich stark verkleinert werden kann und somit eine Reise durch das Fraktal, also quasi den Mikrokosmos vom Mikrokosmos, zu bestreiten. Leider läuft ein Experiment schief, bei dem auch ein Pressevertreter mit an Bord ist, und das Schiff verkleinert sich unkontrolliert, sodass im Anschluss eine Rückkehr unwahrscheinlich geworden ist.
Die Skyclad (so heißt das Raumschiff) muss auf einem Kometen (was mag das wohl sein, ein Staubkorn?!?) notlanden, um Reparaturen an der Außenwand vorzunehmen. Doch irgendetwas stimmt hier nicht. Der Chefingenieur Sabian (Robert Missler), der die äußeren Schweißarbeiten tätigt, reagiert plötzlich nicht mehr auf Funk und droht, sich von der Sicherungsleine abzukoppeln und somit für immer verloren irgendwo im Nirgendwo zu enden. In einer verzweifelten Rettungsaktion gelingt es Jay (Martin L. Schäfer), den Mann wieder an Bord zu holen, doch der scheint verrückt geworden zu sein. Er redet von Fremden, die ihm befohlen haben, das Schiff sofort zu verlassen. Doch Sabian ist nicht der Einzige, der völlig durchdreht, und auch die Tiere an Bord spüren eine Veränderung…
Sollte sich FRAKTAL in eine Horror-Story verwandeln? Bis jetzt sind wir uns nicht sicher, und den Machern stehen immer noch sämtliche Türen und Tore geöffnet, einen anderen Weg einzuschlagen. Wir wollen damit nicht andeuten, dass die Idee dahinter schlecht wäre, eine Horrorgeschichte hiervon zu machen, aber letztendlich ist das doch ein sehr einfacher Weg, den man damit bestreiten würde, denn die Rahmenhandlung an sich würde unglaublich viel mehr Potential bieten als nur das.
Wir sind gespannt, in welche Richtung sich FRAKTAL weiter entwickeln wird, die Umsetzung sowohl sprecherseitig, als auch technisch ist bislang jedenfalls sehr ordentlich und macht Lust auf mehr!