Ich bin mir immer weniger sicher, ob ich OFFENBARUNG 23 nur noch höre, weil ich weiß, irgendwann in absehbarer Zeit eine Auflösung zu der Rahmenhandlung zu erhalten, oder ob ich die einzelnen Folgen wirklich noch gut finde. Das mag ein hart klingendes Urteil sein, aber immer häufiger stellt sich mir die Frage, was aus der anfangs so überaus spannenden Idee geworden ist, mit alltäglichen Verschwörungstheorien den Zuhörer in seinen Bann zu schlagen. Mit dieser Folge ist man wieder einmal völlig verwirrt und fragt sich, ob da beim Schreiben der einzelnen Episoden einfach zu viele bewusstseinserweiternde Stoffe im Spiel sind.
Georg Brand ist mit Nolo auf dem Weg nach Wien. Im Flugzeug hört er über die Bordanlage den Klassik-Kanal, wo er eine neue Chiffre von Thron erhält, allerdings nur auf seinem Kopfhörer, nicht über den gesamten Kanal. Ein weiterer Passagier mischt sich in das Gespräch zwischen ihm und Nolo ein, ein merkwürdiger Mann, der den gleichen Namen wie Mozart trägt und zudem ebenfalls nach Wien will. Georg beschließt, den Mann zu verfolgen, doch das gelingt ihnen leider nicht. Nach einer langen, Kraft zehrenden Jagd geben sie schließlich auf und wollen sich mit einem Pferdefuhrwerk zum Hotel bringen lassen. Doch statt beim Hotel, werden sie vom Kutscher im Freihaustheater abgeliefert, und zwar zur Zeit von Mozart. Sind sie mit der Kutsche tatsächlich in der Zeit zurückgereist? Der Mozart, den sie hier jedenfalls treffen, hat eine ganz eigene Interpretation von der Zauberflöte, die durchaus fragwürdige Informationen beinhaltet…
„Mozart, oder: Mitternacht in Wien“ schafft mich. Ich bin froh, als dieses Hörspiel zu Ende ist. Und wie eingangs erwähnt, ich bin mehr und mehr überfordert mit der Story. OFFENBARUNG 23 hatte schon immer den Drang, etwas zu viel Informationen auf einmal zu vermitteln, und den Hörer gerne mal etwas überfrachtet und grübelnd am Ende der Folge dastehen zu lassen. Die Hintergründe, die diese Verschwörungstheorie bilden, habe ich (im Gegensatz zu manch anderer Folge, um ehrlich zu sein) durchaus gleich im ersten Durchgang verstanden, nicht aber, welche Mittel und Wege das Produktionsteam inzwischen einschlägt, um diese Theorien zu vermitteln. Eigentlich fehlt nun nur noch „göttliches Eingreifen“ in der Handlung, damit alles völlig absurd wird. Aber vielleicht will man genau das erreichen.
Der Grund, warum ich weiter dran bleiben werde, ist ganz einfach: die Produktion der OFFENBARUNG 23- Hörspiele, ihre Sprecher, einfach alles passt perfekt zusammen. Einzig die Story an sich ist immer mehr verwirrend, aber es sollen ja auch nur noch drei weitere Episoden folgen, und bis dahin sollte dann auch wirklich alles aufgeklärt werden. Denn wir alle wissen: die Wahrheit ist irgendwo da draußen…