Ich bin neuen Formaten und alternativen Ideen ja in der Regel erst einmal von Grund auf offen gegenüber eingestellt. Bei SLEEPY HOLLOW habe ich mich ehrlich gesagt nicht im Vorfeld großartig darüber informiert, was mich erwartet, wenn ich es getan hätte, wer weiß, vielleicht hätte ich sogar dankend abgelehnt. An Washington Irvings Meisterwerk angelehnt, habe ich mich schon schwer damit getan, zu akzeptieren, dass hier kein Johnny Depp mitspielen wird. Hätte ich gewusst, dass es hier um eine übernatürliche Geschichte um einen kopflosen Reiter geht (bis hierhin war das klar), der in im Hier und Jetzt sein Unwesen treibt und von einem ebenso alten Soldaten gejagt wird (das ist der eigentliche Grusel daran), so wäre ich sicherlich mit größerer Skepsis und geringeren Erwartungen an die Sache getreten.
Ichabod Crane (Tom Mison) hat unter der Führung von General George Washington die Attacke gegen einen gefürchteten Soldaten, den alle nur unter seinem Spitznamen “der Hesse” kennen, geleitet. Zwar gelingt es ihm, den Hessen tödlich zu treffen, doch das stört den nicht im Geringsten. Auch er kann Crane eine tödliche Verwundung zufügen, und der köpft ihn mit letzter Kraft.
Über 200 Jahre später kommt Crane wieder zu sich. Die Welt um ihn herum hat sich komplett geändert, und so gerät er schon schnell mit dem Gesetz in Konflikt, denn natürlich wird diese merkwürdig anmutende Gestalt sofort verdächtigt, als in der Gegend Leute geköpft vorgefunden werden. Crane erklärt, dass er aus dem Jahr 1781 stammt, und dass er vermutet, dass “der Hesse” für die geköpften Opfer verantwortlich ist. Zusammen mit der Polizistin Abbie (Nicole Beharie), die ebenfalls schon einmal eine übernatürliche Erfahrung gesammelt hat, macht er sich auf die Jagd nach dem kopflosen Reiter, der nach einiger Zeit und Recherche sogar seinen eigentlichen Namen bekommt: es handelt sich um niemand geringeren als den Tod höchstpersönlich, einen der vier apokalyptischen Reiter, und wenn es dem gelingen sollte, seine drei “Brüder” ebenfalls auf die Erde zu leiten, so droht eine Katastrophe…
Eine Serie, die im Jahr 1781 gespielt hätte, hätte ich wohl eher begrüßt, aber auch so ist SLEEPY HOLLOW überraschend unterhaltsam, auch wenn ich ehrlich gesagt 3-4 Folgen benötigt habe, um mich reinzuschauen. Wer allerdings ohnehin schon Serien wie “Supernatural” gerne schaut, der wird sich auch hier ziemlich schnell gut unterhalten fühlen. Die Staffel endet mit einem gemeinen Cliffhanger, der es quasi unumgänglich macht, dass man sich auch die zweite Staffel früher oder später einmal anschauen muss. Wenn es soweit ist, werden wohl auch wir uns die Zeit dafür nehmen. Eine dritte Staffel ist übrigens inzwischen auch schon in Auftrag gegeben worden.