„Willkommen daheim, guter Jäger. Yharnams Blut ruft nach dir. Dies mag dir wie ein böser Traum vorkommen, doch sein Fluch lastet schwer auf uns allen…
Vor langer Zeit machte die verfluchte Stadt Yharnam eine grausame Entdeckung. Durch besondere Blutbehandlungen war es möglich geworden, jedes Gebrechen zu heilen, doch mit dieser heilenden Macht war auch ein schrecklicher Fluch verbunden, der die Bewohner der Stadt in albtraumhafte Kreaturen verwandelte. Heute ist die Nacht der Jagd gekommen und du hast die Stadt erreicht. Du hast die Macht des Kelches beschworen und zusammen mit anderen Jägern das Kelchverlies betreten, wo ihr euch gemeinsam furchteinflößenden Bossen stellen müsst. Doch am Ende kann nur einer von euch genügend Blut sammeln, um aus diesem Albtraum zu entkommen…
In BLOODBORNE – DAS KARTENSPIEL wählt jeder Jäger gleichzeitig und geheim seine Strategie für den Kampf. Greifst du an und sammelst Blut? Sabotierst du die Pläne der anderen Jäger? Oder ziehst du dich in den Traum des Jägers zurück, um deine Blutechos in Sicherheit zu bringen und dich für weitere Kämpfe zu stärken? Eine clevere Strategie, Gerissenheit und starke Nerven sind der Schlüssel zum Erfolg in diesem Spiel um Verrat und Furcht…“
Für 3-5 Spieler ab 14 Jahren, Dauer ca. 30-60 Minuten
Autor: Eric M. Lang
Fazit: In Unkenntnis der Videospielvorlage habe ich mich auf ein Kartenspiel eingelassen, das ein grafisch höchst ansprechendes Horrorsetting versprach. Und schon bald ist klar: das Spiel macht richtig Spaß, denn es handelt sich um einen Kartenspiel-Dungeon Crawler, bei dem die Spieler zwar gegeneinander antreten, dies aber kooperativ tun müssen. Kommt mir das bekannt vor? Irgendwie schon, denn viele der Mechaniken erinnern an Munchkin, allerdings ohne die witzelnden Elemente. Hier geht es um Monsterjagd, und nur gemeinsam kann man eine Vielzahl der Monster erlegen. Und dennoch haben die Spieler immer wieder die Chance, euch zu verraten…
Alle beginnen mit derselben Starthand, und ihr habt später die Möglichkeit, euch zusätzliche Karten in euer Deck zu holen. Im „Traum des Jägers“, der nicht nur eine der Karten ist, sondern auch eine eigene Spielphase, erleidet ihr im Kampf nicht nur halben Schaden, sondern ihr zieht eine Verstärkungskarte, sichert eure gesammelten Blutechos, regeneriert eure Trefferpunkte und nehmt euren Ablagestapel zurück auf die Hand.
Standardmonster fliehen, so sie nicht in der Runde, in der sie aufgedeckt werden, sofort eliminiert werden, Boss-Gegner bleiben aber da. Wenn ihr einen Gegner besiegt, bekommen die Spieler, die in der Runde, in der er stirbt, Schaden zugefügt haben, Blutechos in Höhe ihrer Schadenspunkte, die dann in der Reihenfolge „Sofortangriff, Fernkampfangriff, Nahkampfangriff in Spieler-Reihenfolge“ abgehandelt werden, und ist die Lebensenergie auf Null, dann gehen die späteren Spieler leer aus. Zudem gibt es nur für die am Tod des Monsters beteiligten Spieler Trophäen, die am Ende des Spiels ebenfalls eine bestimmte Menge Blutechos bedeuten.
Ein Spiel besteht aus sieben Standard-Monstern, drei Boss-Gegnern und einem Endboss. Ist der besiegt, folgt die letzte Abrechnung um herauszufinden, wer die meisten Blutechos gesammelt und damit das Spiel gewonnen hat…
Im Spiel gibt es 18 Standard-Monster, 7 Boss-Monster und 5 Endbosse. Dadurch ergibt sich ein wenig Abwechslung, nach einiger Zeit habt ihr dann aber doch alles irgendwie schonmal gesehen. Die Endbosse haben Effekte, die das gesamte Spiel über aktiv sind und euch zum Beispiel einen Lebenspunkt pro Runde zurückgeben, oder aber die gegnerischen Monster um 2 Blutechos stärker werden lassen. Ebenso verhält es sich bei den Monstern und Bossmonstern: manche sind relativ einfach zu besiegen, andere machen euch das Leben schwer.
In einer der Testrunden hatten wir das Pech einer gänzlich ungünstigen Karten- und Würfel-Konstellation. Gleich zu Beginn gab es für jedes Monster zwei Blutechos mehr, und direkt die erste aufgedeckte Monsterkarte war ein Boss-Monster, das nach dem Kampf alle Waffen, die gegen es verwendet wurden, aus dem Spiel nehmen ließ. Alle einigten sich darauf, direkt die stärksten Waffen einzusetzen, wodurch dann sechs von insgesamt zehn Trefferpunkten weg gewesen wären… wenn das Monster nicht mit acht Punkten Schaden angegriffen hätte und somit all unsere Waffen weg waren, da alle Spieler tot waren.
Achso, so richtig tot seid ihr in der Regel nicht (außer bei einem Endboss): wenn ihr im Spiel das Zeitliche segnet, bedeutet das lediglich, dass ihr all eure gesammelten und nicht durch den Traum des Jägers gesicherten Blutechos verliert, und das kann im Zweifelsfall echt ärgerlich sein…
Das Spiel ist insgesamt recht gut ausgewogen, sodass immer ein latenter Druck auf den Spielern lastet, auch wirklich was gegen die Monster zu tun, die da auf einen lauern, lediglich eine der Verbesserungskarten wirkt ein wenig übermächtig, was aber auch dadurch etwas entschärft wird, dass der Zusatzeffekt nur dann auftritt, wenn man der nicht gerade führende Spieler ist… Ansonsten hätte man sich lediglich etwas mehr Abwechslung für die Karten gewünscht, was aber durch Erweiterungen ermöglicht werden kann (und in englischer Sprache auch schon einmalig durch „The hunters nightmare“ geschehen ist). Das Spiel macht Spaß, fordert die Mitspieler, man kann sich gegenseitig im Spiel ärgern, ohne einander zu verärgern! So soll es sein. Wenn man genug Mitspieler findet, die sich nicht am Horror-Design der Karten stören, ist BLOODBORNE absolut empfehlenswert.