Im Jahr 2018 veröffentlichte Stormind Games „Remothered: Tormented Fathers“, welches ein durchaus gutes Horrospiel war. Es erzählte die Geschichte einer Frau, die von ihren Eltern gezwungen wurde als Mann zu leben und ein Medikament einzunehmen, welches traumatische Erlebnisse vergessen lässt.
Auch im Nachfolger spielt dieses Medikament „Phenoxyl“ eine wichtige Rolle. Denn „Phenoxyl“ führt dazu, dass die Patienten nach der Einnahme nicht mehr die wahre Vergangenheit von Wahnvorstellungen unterscheiden können.
Die Geschichte dient sowohl als Prequel als auch als Fortsetzung von Remothered: Tormented Fathers. Allerdings ist es nicht von Nachteil, den Vorgänger nicht gespielt zu haben, da am Anfang eines neuen Spiels, die Vorgeschichte noch einmal erzählt wird.
Wir spielen die Protagonistin Jennifer im Jahr 1973, welche aus dem Internat geworfen wurde und nun als Dienstmädchen im „Ashmann Inn“ arbeitet. Dieses Hotel soll nach einem großen Brand wiedereröffnet werden, welches wir auf Vordermann bringen sollen. Dabei begleitet uns die Chefin Andrea, die uns nach kurzer Zeit mit einer Schere attackiert.
Und ab hier beginnt es wirklich stressig zu werden, denn wir sind ab sofort ständig auf der Flucht und somit wird Stealth-Gameplay groß geschrieben. Wir agieren oft aus dem Verborgenen heraus und müssen uns verstecken, schleichen und viele Schubladen oder Schranktüren durchsuchen, um etwas Nütliches als Ablenkung zu finden oder zu craften.
Immer wieder treffen wir auf sogenannte Mottenschlüssel, mit denen wir Jennifers Kompetenzen aufbessern können. Somit haben wir die Möglichkeit unsere Ausdauer zu verbessern oder leiser zu Schleichen.
Speichern können wir übrigens nur an bestimmten Spiegeln, was uns ein wenig an die alte Schreibmaschine aus Resident Evil erinnert.
Das Hotel hat uns in eine düstere Atmosphäre gefangen genommen, umgeben von altmodischen Tapeten, massiven Möbeln und ausgestopften Vögeln. Auch die stimmungsvolle Musik und knarzenden Türen und Dielen können hier ordentlich punkten.
Das alles klingt zwar wirklich toll, doch jetzt kommt das große AAAABER:
Trotz der ganzen Patches und Updates, die das Spiel kurz nach dem Release bekommen hat, kann man Remothered: Broken Porcelain nur bedingt genießen. So schön die Story auch erzählt wird und die Soundeffekte sich gut in das Spielgeschehen schmiegen, gibt es auch so einige Macken.
Oft werden wir mit KIs konfrontiert, die uns durch Wände erspähen können und uns Schleichangriffe nahezu unmöglich machen. Auch das Öffnen von Schubläden und Schranktüren stellt uns auf eine Geduldsprobe und ist meist nur mit seeeehr filigraner Arbeit des rechten Daumens zu meistern.
Ansonsten ist Remothered: Broken Porcelain mehr als überzeugend in der Story und kann innerhalb von vier bis sechs Spielstunden zu einen gruseligen Abend einladen.