„Erlebe ein Abenteuer 100 Jahre vor The Legend Of Zelda: Breath Of The Wild!“
So kurz und knackig liest sich der Klappentext des Spiels, und vermutlich bedarf es auch gar keiner weiteren Werbung! Also zumindest, wenn man jetzt nicht sofort ein zweites „Breath of the wild“ erwartet. Nein, die Worte, auf die man seine Aufmerksamkeit richten muss in diesem Zusammenhang, sind KOEI und Warriors… Wie auch in Dynasty Warriors und Co schnetzelt ihr euch die meiste Zeit durch nahezu lächerliche Horden von Gegnern, erfüllt Missionsziele der Sorte „erledige 500 Gegner der Sorte XY“ oder „erledige 50 Gegner mit Bomben“ und levelt nebenbei eure Charaktere auf. Aufgepeppt wird das alles durch Zwischengegner und Bossfights.
Die jeweiligen Missionsziele der Map werden euch auf einer kleinen Karte angezeigt, sodass ihr auch genau wisst, wo ihr jeweils hinlaufen müsst. Die Story des Spiels erzählt euch, wie die Verheerung Ganon Hyrule erobert und die Kontrolle übernimmt.
Einer der Reize des Spiels ist es, die vielen verschiedenen Charaktere freizuschalten und aufzuleveln. Ihr beginnt mit Link und Impa, könnt aber schon bald auch Zelda und Urbosa dazu ergattern. Für viele der Charaktere müsst ihr einfach nur in der Story fortschreiten oder spezielle Missionen erfüllen, andere Charaktere sind dagegen gut versteckt. Insgesamt tummeln sich 18 Charaktere im Spiel, die ihr übernehmen könnt… Apropos übernehmen: gelegentlich übernehmt ihr auch die Kontrolle von Titanen, mit denen ihr in zähem Tempo durch die Map schreitet und alles in eurem Blickfeld vernichtet. Eine gelungene Abwechslung zum sonst vorherrschenden hektischen Treiben, aber auch nur kurz, denn ihr seid dabei so dermaßen übermächtig, dass es eigentlich egal ist, wie ihr euch dabei anstellt.
Das Spiel fängt den Grafikstil von Breath of the wild sehr gut ein, und auch kleinere Details wie eine Herzchenleisten-Lebensanzeige zaubern mir als Zelda-Fan ein Lächeln ins Gesicht. Aber wo ein Lächeln ist, da sind auch Tränchen nicht fern. Neben der insgesamt doch recht monotonen Spielweise von HYRULE WARRIORS: ZEIT DER VERHEERUNG sorgen technische Mängel gelegentlich für Stimmungsdämpfer. Hier hätte man ggf. auf die eine oder andere Hundertschaft an Gegnern verzichten sollen und dafür eine stabilere Framerate ins Spiel zaubern müssen. Wenn sich die Horden auf dem Bildschirm tummeln und ich einen Spezialangriff zünde, kann das schonmal zu Lagging führen, und das ist genau das, was ich bei einem solchen Spiel gar nicht gebrauchen kann…
HYRULE WARRIORS: ZEIT DER VERHEERUNG ist ganz gewiss kein Spiel, dass man schnellstmöglich am Stück durchspielen will, dafür passiert da zu wenig unterschiedliches. Aber im Gegensatz zu vielen anderen „Warriors“-Spielen reizt mich hier die Story, am Ball zu bleiben. Das Zelda-Setting ist einfach toll für ein solches Spiel, und die Charaktere selbst spielen zu können ist phantastisch!