„Pathfinder: Kingmaker – Definite Edition ist die ultimative Single-Player Rollenspiel-Erfahrung basierend auf der hochgelobten Pathfinder Serie. Erkunde und erobere mit deiner Gruppe das gestohlene Land von Golarion, eine Welt voller Geschichte, Mysterien und Konflikte mit Echtzeit-Kämpfen oder rundenbasierten Kämpfen.
Eine fesselnde Grundstory: Wähle aus 16 Klassen und 7 Prestigeklassen, um eine perfekte Gruppe zusammenzustellen, mit der du die anfallenden unüberwindlichen Herausforderungen meistern kannst.
Charakterentwicklung: Begegne den Abenteuern mit deiner furchtlosen Gruppe handverlesener und unterschiedlicher Gefährten
Baue dein eigenes Königreich: Etabliere dein eigenes Königreich mit einem erweiterten Management-System. Beanspruche neue Gebiete für dich, baue Dörfer und Städte! Regiere als weiser Herrscher oder mit harter Hand als Tyrann!“
Enthält das Hauptspiel sowie alle Add-Ons
für einen Spieler ab 12
getestet auf XBOX One
Fazit: So fühlt sich Rollenspiel auf der Konsole an. Ich habe direkt ein heimisches Gefühl, wenn mein Charakter von einem grün leuchtenden Kreis um seine Füße markiert wird. Es drängt sich förmlich ein Vergleich mit Baldurs Gate auf, auch wenn das Pathfinder-System streng genommen nur stark den D&D-Regeln ähnelt. In manchen Rollenspielen werdet ihr in die Rolle eines bestimmten Charakters gedrängt, hier beginnt alles so, wie sich das (aus meiner Sicht) für ein Rollenspiel gehört, nämlich mit der Charaktererstellung. Ihr habt eine extrem weit reichende Auswahl aus insgesamt acht Rassen (Menschen, Zwerge, Elfen, Halbelfen, Halborks, Halbline, Gnome und Aasimare), denen ihr im Anschluss eine aus 20 Klassen verpasst. Hier haben wir im Prinzip alles, was das Herz begehrt, vom Kämpfer über Magier, Schurken, Waldläufer, Kleriker, Druide, Paladin, Hexenmeister… und das waren nicht mal die Hälfte der Möglichkeiten. Natürlich verteilt ihr auch Attributspunkte und wählt aus, in welchen Fertigkeiten euer Charakter geübt ist, ihr wählt, wie euer Charakter aussehen und klingen soll, und auch seine Grundgesinnung ist frei wählbar…
Anstatt euch nun Genre-typisch in den nächstbesten Keller zu schicken, wo ihr Ratten erschlagen sollt, startet das Spiel mal etwas anders. Die Baronin hat euch und viele andere tapfere Streiter zusammengerufen, um in der benachbarten Baronie, die bislang ohne Herrscher ist, den selbsternannten „Hirschkönig“, einen Anführer einer Räuberbande, zu Fall zu bringen. Doch bevor überhaupt raus ist, wer denn nun diese heroische Aufgabe übernimmt, wird der Versammlungsort bei Nacht überfallen, und ihr zieht los, immer der Spur der Verwüstung folgend, und sammelt unterwegs einen NPC nach dem nächsten auf. Hier müsst ihr die ersten Entscheidungen treffen, die später darüber befinden, welche der NPCs euch in eurem Abenteuer folgen werden, und welche einen anderen Weg wählen werden.
Und natürlich kommt es hier auch zu den ersten Kämpfen, die ihr entweder auf die Schnelle in Echtzeit abhandeln könnt und bestimmten Automatismen vertraut, oder aber jederzeit pausiert und Befehle erteilt, oder aber gänzlich als rundenbasierte Kämpfe abhandelt. Letzteres fühlt sich am meisten nach Pen&Paper an, weswegen es meine Wahl von vornherein war, daher kann ich auch nicht sagen, wie gut oder schlecht die Automatismen wirklich funktionieren. Am Ende des Kampfes sammelt ihr die brauchbaren Gegenstände ein, die eure Gegner hinterlassen haben, rüstet euch entsprechend aus und achtet darauf, nicht zu viel Gepäck mit euch herum zu schleppen, da ihr sonst Traglast-Mali bekommt.
Nachdem der nächtliche Überfall zurückgeschlagen werden konnte, macht ihr euch nun mit euren Gefährten auf, den Hirschkönig zu Fall zu bringen. Erstmalig bekommt ihr die große Landkarte zu sehen, die es im Laufe des Spiels zu erkunden gilt. Hier reist ihr über Land, macht Rast, um euch zu erholen und eure Vorräte wieder aufzufrischen, tarnt euer Lager und stellt Wachen auf. Trotzdem kann es zu Überfällen kommen, oder auch während eurer Reise zu Zufallsbegegnungen.
Wenn ihr erst einmal den Hirschkönig zu Fall gebracht habt, erweitert sich das Spiel um ein weiteres Feature, denn von nun an gilt es, als Herrscher einer Baronie die Geschicke der selbigen zu leiten, euren Untertanen ein Ohr zu leihen, ihre Bedürfnisse bestmöglich zu befriedigen, für die Sicherheit zu sorgen etc.
PATHFINDER: KINGMAKER ist groß, sehr groß. Mit ca. 100 Stunden Spielzeit habt ihr das Spiel durch, aber vermutlich immer noch nicht alles gesehen, was es zu entdecken gibt (schließlich könntet ihr ja so gar nicht sämtliche Rassen- und Klassenfeatures am eigenen Charakter erkunden..). Die Steuerung ist Konsolen-mäßig gut umgesetzt, auch wenn ich solche Spiele normalerweise lieber am PC spielen würde. Die Definite Edition umfasst sämtliche zusätzlichen Inhalte, für die ihr am PC noch etwas ausgeben musstet. Ich hätte mir ein etwas übersichtlicheres Inventar gewünscht, wo ich schneller erkenne, welche Waffe mir bessere Stats verpasst, so ist es ein etwas fummeliges hin und her klicken. Dafür ist der Massenverkauf von ungewollter Last recht gut gelöst. Im Kampf habe ich über die Runden-Funktion stets die Übersicht und kann schnell auf neue Situationen reagieren. Das einzige, was mich wirklich teilweise etwas aus meiner Euphorie gerissen hat, sind die immer wieder etwas längeren Ladezeiten. Hier hätte man durch permanentes im Hintergrund vorladen ggf. etwas Zeit sparen können. Nichtsdestotrotz ist PATHFINDER: KINGMAKER ein richtig gutes Rollenspiel, das eine sehr gute Konsolenumsetzung bekommen hat. Für Fans von Oldschool-Pen & Paper genau das Richtige!