„Das Abenteuer wartet auf der anderen Seite der Karten. 985: Tretet in die Fußstapfen von Erik dem Roten. Vors Parlament treten? Den Omen vertrauen? Wie wert ihr entscheiden? Folgt verschiedenen Handlungspfaden und entdeckt dabei ferne Lande. Nur ein Weg von vielen führt euch nach Vinland! Ein packendes Erlebnis mit mehreren Enden. Solo oder gemeinsam spielbar. Ohne Regellesen direkt in die Geschichte eintauchen.
Spielidee: Thomas Dupont
Szenario: Arnaud Ladagnous
Illustration: Guillaume Bernon, Jeanne Landart
für 1-6 Spielende ab 12 Jahren
Dauer: ca. 60min
Fazit: Als Leif Eriksson, dem ältesten Sohn von Erik dem Roten, versucht ihr, den Namen eurer Familie rein zu waschen und die Unschuld eures Vaters zu beweisen, der zu Unrecht verdächtigt wird, einen Mord begangen zu haben. Dafür reist ihr zum Althing, der Versammlung eures Volkes, um dort zu sprechen. Doch dort lauern Gefahren auf euch, und ihr müsst euch entscheiden, welchen Weg ihr einschlagen werdet. Denn die Welt eures Volkes ist im Umbruch, die alten Götter bekommen Konkurrenz durch den Christengott, und ein Teil der Wikinger ist bereits konvertiert. Woran wollt ihr später einmal glauben?
Egal, wie ihr euch entscheidet, hat es Einfluss auf den weiteren Ablauf eurer Geschichte, deswegen ist Cartaventura mit seinen vielen möglichen Enden auch mehrfach spielbar. Aber irgendwann habt ihr dann doch alle Möglichkeiten ausgeschöpft und wisst schon im Vorfeld, welche Optionen euch keine Vorteile bringen, sondern nur Schwierigkeiten bereiten.
Wer nicht gerne liest, ist bei diesem Spiel falsch aufgehoben. Es gibt keine Mechaniken, sondern einfach nur eine Geschichte zu erleben, die euch auf den Karten erzählt wird. Diese Geschichte bietet euch an vielen Stellen unterschiedliche Möglichkeiten, wo ihr weiterlesen wollt. Dadurch können sich manche Türen neu für euch öffnen, während sich andere Türen für immer verschließen.
Letztendlich ist „Cartaventura“ nicht viel anders als ein Spielbuch, nur halt in Kartenform. Dadurch werden euch manche Auswahlmöglichkeiten nicht als „entweder…, oder…, oder aber…“-Optionen angeboten, sondern als kleine, überschaubare Kartenauslage auf dem Tisch. Das macht die Geschichte ein wenig greifbaren und, wenn man das so sagen kann, mehrdimensionaler, das wars aber im Großen und Ganzen auch schon. Bei Spielen, die letztendlich immer eine einzige Entscheidung erfordern, empfinde ich die Option, mit mehreren Leuten zu spielen, immer als schwierig, denn letztendlich muss irgendwer die Entscheidung treffen, wie es weiter geht, und das funktioniert im Zweifel am besten alleine, oder aber wenn man lediglich einen „Alpha-Spieler“ in der Gruppe hat.
Das Konzept ist nicht neu, aber die Aufmachung gefällt und die Ausführung mit den Karten, die ausgetauscht werden können, ist durchaus pfiffig.