„Irgendwo da draußen, jenseits der Absperrungen, jenseits der Felder und Sümpfe, streiften verlorene Maschinen wie streunende Hunde durch die Gegend. Ungeduldig gingen sie umher, ruhelos im frischen Wind, der durch das Land wehte. Sie witterten etwas in der Luft, etwas Unbekanntes. Willkommen zurück in der Welt des Loops! Die Dinge haben
sich verändert. Simon Stålenhags Bilder, in denen die schwedische Vorstadt der 1980er von fantastischen Maschinen und seltsamen Tieren bevölkert ist, sorgten weltweit für Begeisterung. Mit dem preisgekrönten Rollenspiel Tales from the Loop konnte man diese erstaunliche Welt hautnah erleben. Jetzt habt ihr die Möglichkeit, mit dieser eigenständigen Fortsetzung, welche die Geschichte bis in die 90er Jahre weiterspinnt, zum Loop zurückzukehren! Aber seid gewarnt – dieses Mal könnt ihr sterben …
Was dieses Buch bietet:
■ Taucht tiefer ein in die Geheimnisse des Loops und erkundet die beiden Haupt-Settings, in denen mittlerweile die 90er angebrochen sind: die Mälarinseln in Schweden und Boulder City, Nevada, in den USA.
■ Neue Regeln für Narben und Tod – die Einsätze sind dieses Mal höher und die Risiken größer.
■ Erforscht Mysterien und überwindet Herausforderungen mit schnellen und effektiven Regeln, die auf den Spielmechanismen von Mutant: Jahr Null basieren.
■ Spielt vier vollständigen Szenarien, die zusammengenommen die Kampagne „Propheten von Pandora” bilden.“
Hardcover, ca. Din A4, 216 Seiten
Schöpfer des Loop-Universums: Simon Stålenhag
Leitender Spielentwickler: Nils Hintze
Illustrationen: Simon Stålenhag
Redakteur & Projektmanager: Nils Karlén
Deutsche Redaktion: Thomas Michalski
Layout: Jörn Aust
Fazit: Wir haben hier unlängst das Grundsystem „Tales from the Loop“ vorgestellt, ein Setting auf Basis der Mutant: Jahr Null-Regeln, das in einem futuristischen Schweden / Amerika der 80er Jahre angesiedelt ist. Mit „Things from the Flood“ liegt uns nun die Fortsetzung vor, die allerdings vollkommen unabhängig gespielt werden kann und auch nicht zwingend Vorkenntnisse benötigt. Wir werden kurz auf die Gemeinsamkeiten eingehen, uns dann aber verstärkt auf die Neuheiten und Unterscheidungen konzentrieren.
Weiterhin spielt ihr Teenager, die in der Nähe von Stockholm (oder alternativ in den USA bei Boulder) aufwachsen, wo in den 60ern Teilchenbeschleuniger, sogenannte Loops, gebaut wurden. Dadurch ist in eurer Gegend eine erstaunliche Entwicklung in Sachen Robotik und schwebenden Geräten vonstatten gegangen. Eine tolle Basis für Mysterien, die der Künstler Simon Stålenhag da gezaubert hat.
Entgegen des ursprünglichen Spiels „Tales from the Loop“ befinden wir uns nun allerdings bereits in den 90ern, die Loops wurden in private Hand verkauft, nachdem ein Leck im schwedischen Loop braunes Wasser an die Oberfläche drückt und die Gegend zum Sperrgebiet macht. Fast zeitgleich bricht der Hoover-Damm, und auch der amerikanische Loop wird geflutet… Herrenlose Roboter streifen durch die Grenzgebiete, und man munkelt von Monstern, die sich ebenfalls hier breit gemacht haben sollen. Hat der sogenannte „Maschinenkrebs“ etwas damit zu tun? Die Roboter werden zunehmend unzuverlässiger und bilden fleischige Klumpen und Tentakeln!
Der gesamte Grundton in „Things from the Flood“ ist düsterer, und daraus ergeben sich auch Änderungen in den Leitgedanken zum Spiel:
1. Alles verändert sich, alles zerfällt. 2. Der Alltag ist voller Forderungen, Langeweile und Konflikte. 3. Die Mysterien sind aufregend, aber gefährlich, und nur ihr könnt sie aufhalten. 4. Ihr seid keine Kinder mehr, aber auch noch nicht erwachsen. 5. Das Spiel wird in Szenen gespielt. 6. Die Welt wird gemeinsam beschrieben.
Haben wir beim letzten Mal „Es“ und „Stranger Things“ als Referenzen genannt, um sich in das Szenario einzufinden? Für „Things from the Flood“ passt dies umso besser, denn nun habt ihr auch die Möglichkeit, noch mehr Grusel und Horror in das Spiel einzubringen. Wie sagt bereits der Klappentext? „Seid gewarnt – Dieses Mal könnt ihr sterben!“
Erneut passt die Regelmechanik vom Mutant – Jahr Null – Regelsystem wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. In diesen Mysterien geht es zumeist nur um Dinge wie Erfolg oder Misserfolg, nicht, ob etwas ganz besonders gut gelungen ist, oder um sehr defizile Unterscheidungen in den Abstufungen der Schwierigkeit. Hier soll eine spannende Geschichte entstehen, bei der die Spielenden eine Herausforderung vorgesetzt bekommen, die aber lösbar bleiben soll.
Der Aufbau des Buchs ist ebenfalls nahezu identisch zum Vorgänger: ein allgemeiner Abriss über das Rollenspiel an sich, gefolgt von einer Beschreibung der alternativen 90er, mit denen wir es zu tun haben, einer Beschreibung des Loops in Schweden, ein separates Kapitel für den Loop in Amerika, ein Kapitel über die Charaktere, die eigentlichen Spielregeln, ein Kapitel für Mysterien, welches vornehmlich für die Spielleitung vorgesehen ist, ein paar Beispiel-Schauplätze, und wie schon bei „Tales from the Loop“ endet auch „Things from the Flood“ mit vier separaten Abenteuern, die als kleine Kampagne zusammenhängend gespielt werden können.
Es wäre fast schon ein wenig billig, zu behaupten, dass „Things from the Flood“ einfach nur eine Verschiebung des Zielpublikums um 10 Jahre als Zielsetzung hätte. Vielmehr denke ich, dass die Zielgruppe genau dieselbe ist, und man sich nun noch freier entscheiden kann, ob man lieber nostalgisch in den 80ern wandelt und hier noch etwas unbedarftere Teenager spielt, oder ob man in den 90ern spielt, und die Charaktere sind bereits etwas reifer, sodass auch das Gefahrenpotential höher geschraubt werden kann und die Autarkie vom Elternhaus noch etwas deutlicher herausgespielt werden kann. Machen wir uns nichts vor: die Charaktere in „Things from the Flood“ sind weiterhin ganz normale Teenager, ohne irgendwelche Sonderfertigkeiten, Superkräfte oder ähnliches, aber genau das macht doch den Reiz letztendlich aus: hier sind es ganz normale Leute, die die Welt ggf. vor Unheil bewahren. Leute wie du und ich. Und wir haben die Chance, genau diese Szenarien zu spielen und die Retter der Welt zu lenken. Hätte man „Things from the Flood“ auch als Erweiterung zu „Tales from the Loop“ herausbringen können? Sicherlich. Aber so bietet es einfach viel mehr Möglichkeiten, man kann das Spiel spielen, auch ohne das Wissen aus dem anderen System zu haben. Natürlich ergänzt sich das perfekt, aber es ist eben nicht zwingend notwendig, und somit hat man alles, was man benötigt, in einem Band.