„In den Albtraumreichen von Ravenloft greift der Terror um sich. Monsterkenner Rudolph van Richten hat aus seiner Korrespondenz und seinen Fallakten das vorliegende Werk der Gruselgeschichten und schrecklichen Wahrheiten zusammengestellt, um eine neue Generation von Abenteurern gegen die Kreaturen der Nacht ins Feld schicken zu können.
Entdecke die Mysterien von Ravenloft: Lande in ewigen Nebeln mit berüchtigten Dunklen Fürsten, alterslosen Vampiren, Zombiehorden, kosmischen Schrecken und noch Schlimmerem. Triff dann deine Wahl: Wirst du deine eigenen Domänen des Schreckens erschaffen, in denen sich entsetzliche Abenteuer zutragen? Oder wirst du zu den heimgesuchten Helden gehören, die makabre Abstammungen, zweischneidige Dunkle Gaben, heimgesuchte Unterklassen und andere verbotene Kräfte nutzen?
Die Nebel von Ravenloft erheben sich. Überwinde deine Furcht – oder sei für immer ihr Gefangener.“
256 Seiten Hardcover, Din A4
Projektleitung: F. Wesley Schneider
Künstlerische Leitung: Kate Irwin
Redaktion: Judy Bauer, Michele Carter, Scott Fitzgerald Gray
Titelbild: Scott M. Fischer, Anna Podedworna
Fazit: Für mich, der sich bislang in dieser Welt noch nicht bewegt und auch nicht damit befasst hatte, war Ravenloft immer das „Vampir-Setting für D&D“. Das stimmt aber nur bedingt, denn wie VAN RICHTENS RATGEBER ZU RAVENLOFT verrät, gibt es in Ravenloft viele unterschiedliche Domänen, die allesamt zwar Grusel und Horror vereinen, aber das „Vampir-Setting für D&D“ ist dann doch nur die eine Domäne Barovia. All diese Domänen sind in einen geheimnisvollen Nebel eingehüllt, der es verhindert, dass man so ohne weiteres in die Domäne hineinkommt oder wieder herauskommt. Aber VAN RICHTENS RATGEBER ZU RAVENLOFT verrät noch vieles mehr.
Nach einer kurzen Einführung startet die Regelerweiterung zu Dungeons & Dragons 5e mit einer Charaktererstellung für dieses Setting. Zukünftig ist es möglich, dass ihr Dhampire, Hexblüter oder Wiedergeborene spielen, mit all ihren Vorzügen (den Dunklen Gaben und Pakten), aber auch ihren Nachteilen.
Für Barden und Hexenmeister gibt es zudem noch neue Unterklassen, und für alle Klassen gibt es zusätzliche Hintergründe.
Im zweiten Kapitel dreht sich alles darum, eine eigene Domäne des Schreckens zu erstellen. Zu jeder Domäne gehört zunächst einmal der Dunkle Fürst der Domäne, denn die Domänen dienen einzig als Gefängnis für ebenjene. Damit man ein Gespür dafür bekommt, was für eine stimmige Domäne notwendig ist, werden im Anschluss noch die unterschiedlichen Genres des Horrors vorgestellt (Dark Fantasy, Folk Horror, Gothic Horror, Körperhorror, Kosmischer Horror, Spukgeschichten, andere Horrorgenres). Natürlich sind dies nur obligatorische Schubladen, die man aufziehen kann und sich aus den daraus befindlichen Elementen bedient, aber natürlich kann man auch andere Wege gehen, Genres überschneiden oder sich etwas gänzlich anderes einfallen lassen.
Kapitel 3 beschreibt die „offiziellen“ Domänen von Ravenloft, ihre Fürsten, wie eine Begegnung mit einem Dunklen Fürsten aussehen sollte und was für Abenteuer man in den einzelnen Domänen erleben kann. Alles nur Denkanstöße, kein absolut fester Kanon. Hierbei ist die Vielzahl und auch gleicher Weise Vielfalt ansehnlich. Siebzehn Domänen werden im Detail vorgestellt, weitere 22 zumindest angerissen. Ihr seht, wer sich in den Domänen von Ravenloft bewegen kann und will, der hat einiges zu entdecken.
Im vierten Kapitel, das vornehmlich für den Dungeon Master gedacht ist, gibt es jede Menge Tipps und Anregungen, wie ein Horrorabenteuer ablaufen sollte, dass gerade Horrorabenteuer eine besonders sensible Leitung der Gruppe erfordern und im Vorfeld Tabuthemen klar abgegrenzt werden sollten. Alle wollen sich schließlich gruseln, aber keiner sollte vom Tisch aufstehen und sich tatsächlich fürchten. Es gilt zu unterscheiden, wovor sich der Charakter fürchtet und wovor sich der Spieler selbst fürchtet.. Mit „Das Haus Lament“ wird zudem ein erstes Abenteuer in der Domäne des Schreckens geboten. 20 Seiten, die ihr als Startsetting für eine längerfristige Kampagne nutzen könnt, oder aber als kurzweiligen One Shot…
Die abschließenden 33 Seiten von Kapitel 5 stellen uns etwas über dreißig neue Bestien und Monster vor, die wir in Ravenloft entdecken können, und sie alle haben es darauf abgesehen, uns tot zu sehen.
Im Anhang erhaltet ihr noch ein kopierbares Hexbrett, mit dessen Hilfe ihr im Live-Spiel unter Zuhilfenahme der restlichen Spieler Botschaften aus dem Jenseits erfahren könnt etc. Dies sollte einen hohen Immersionseffekt erzielen, wenn ihr vorher nicht schon ordentlich punkten konntet.
Bislang war Horror regeltechnisch noch nicht wirklich verarbeitet in der aktuellen Version von D&D. Wer nicht gerade das Abenteuer „Der Fluch des Strahd“ besitzt, konnte hier bislang nur von „Hörensagen“ erzählen. Mit VAN RICHTENS RATGEBER ZU RAVENLOFT liegt nun aber das ultimative Handbuch für Horror-Begeisterte vor, mit dessen Hilfe es ein leichtes sein sollte, Vampire, Werwölfe, Zombies und andere Monster aus den Horrorgefilden glaubwürdig zum untoten Dasein zu erwecken und die Abenteuergruppe in eine Welt zu führen, die ihnen das Blut in den Adern gefrieren lassen wird. Ein tolles Kampagnenbuch mit gezielten zusätzlichen Inhalten, die die Welt von D&D um ein wichtiges Element bereichern.