„Lange ist es her, dass dunkle Mächte über das Land schwärmten und alles vernichteten, was uns einst lieb und teuer war. Das Licht der Welt, die war, ist erloschen. Tief unter der Erde haben wir Zuflucht gefunden – in der letzten Bastion der Menschheit: der Feste der letzten Ruhe. Doch aus den Rissen im Gefüge der Zeit quellen weiterhin dunkle Mächte hervor, und möchten auch die letzten von uns vernichten. Wir Riss-Magier sind das Bollwerk an diesem Abgrund der Ewigkeit!
Werdet zu einem mächtigen Riss-Magier! Nutzt seine einzigartigen Fähigkeiten und Karten – verteidigt die Feste der letzten Ruhe! Ihr könnt eine ganze Reihe von mächtigen Zaubern lernen, die Kräfte geladener Kristalle nutzen und arkane Artefakte einsetzen. Mit diesem Arsenal werdet ihr sicher das Böse bezwingen! Vier unterschiedlich schwierige Erzfeinde müsst ihr bezwingen – jeder von ihnen verlangt euch eine gänzlich andere Strategie ab! Seid clever und ihr könnt gegen seine perfiden Pläne, Furcht einflößenden Angriffe und sein Meer aus Monstern bestehen!“ Ob eure Auswahl bei Zaubern, Kristallen und Artefakten nun für den Erzfeind und seine Gefolgsleute gut passt, erfährt ihr sowieso erst am Ende der Partie. Anfänglich solltet ihr dafür sorgen, möglichst schnell wertvolle Kristalle zu erhalten, um mit einem größeren Aeterium-Vorrat dann die mächtigeren Zauber und Artefakte zu besorgen. Dabei dürft ihr aber auch den Erzfeind und seine Pläne nicht außen vor lassen und hier immer dafür sorgen, das Übel bestmöglich im Keim zu ersticken.
von Kevin Riley
Illustrationen: Scott Hartman
für 1-4 Spieler ab 10 Jahren
Dauer: 45-90min
Fazit:“Ich bin erklärter Fan von Deckbuilding-Mechaniken, Fantasy und Horror, ich mag es, Karten in der Hand zu halten und mir gute Artworks anzuschauen. In all diesen Punkten trifft Aeon’s End bei mir den Nagel auf den Kopf. Etwas mühselig empfinde ich die Vorbereitung für die einzelnen Partien, ihr müsst nämlich zunächst eure Charaktere wählen, deren Starterdecks und Nachziehstapel zusammenstellen, eine Auswahl für die spätere Kartenbasis treffen, den Erzfeind wählen, gegen den ihr antreten wollt, den Stapel für den Erzfeind vorbereiten, die Reihenfolgekarten zusammenstellen, … Es scheint kein Ende zu nehmen.
Habt ihr diese erste Hürde erst einmal genommen, entfaltet sich ein unglaublich spannendes, immersives Spiel, bei dem ihr permanent das Gefühl habt, dass ihr in Zugzwang seid und die Zeit gegen euch ist. Zunächst gilt es, durch Kristalle mehr Aeterium auf die Hand zu bekommen, um mächtigere Zaubersprüche und Artefakte aus der Auslage zu kaufen, eure Charakter-spezifischen Fertigkeiten aufzuladen und nicht zuletzt natürlich auch die inaktiven Risse, eure Plätze für vorbereitete Zauber, zu aktivieren. Wie toll wäre es, wenn ihr hierfür ein bis zwei Runden Vorbereitungszeit zugestanden bekommen würdet. Leider haben eure Erzfeinde andere Pläne, und so seht ihr euch, wenn es ganz doof läuft, von der ersten Spielsekunde an einem Feind gegenübergestellt, der nur darauf wartet, dass ihr einen Fehler macht.
Das Regelwerk ist gut strukturiert und leitet euch ohne größere Mühen durch den Ablauf der einzelnen Spielzüge. Wer in den ersten Partien noch unsicher ist, findet eigentlich schnell ohne viel Blättern die Antworten auf eventuelle Fragen, und selbst wenn man mal nicht ganz klar verstehen sollte, wie etwas auf den Karten gemeint ist, so gibt es inzwischen eine unglaublich große Fanbase, die mit Antworten schnell zur Seite steht.
Das Spiel bietet einen echten Solo-Modus, in dem ihr alleine gegen die Erzfeinde antreten könnt, die Schwierigkeit des Spiels lässt sich ganz einfach über die Stellrädchen „Spieler-Lebenspunkte, Festungs-Lebenspunkte sowie Erzfeind-Lebenspunkte“ ganz individuell an die eigene Erfahrung bei Aeon´s End anpassen (es gibt hierbei natürlich in der Anleitung Empfehlungen für einfach, normal und ultraschwer).
Durch die individuell zusammenstellbare Auslage und die vielen unterschiedlichen Charaktere bietet Aeon´s End bereits in der Grundvariante sehr viele Möglichkeiten, sich auszutesten. Wem das nicht genug ist, der kann sich auch noch an mehreren verfügbaren Erweiterungen versuchen, die mit neuen Erzfeinden, neuen Magiern, Kristallen, Zaubern und Artefakten aufwarten. Mit der Zeit findet man auch die für sich ideale Kombination aus Magiern und Auslagekarten für die jeweiligen Erzfeinde heraus und kann dadurch immer besser taktieren, wie die einzelnen Spielzüge ablaufen sollen.
Ganz klar: Aeon´s End trifft genau meinen Geschmack. Ganz besonders reizvoll daran finde ich, dass die Automa unglaublich gut funktioniert und sich auf das Spielziel einschießt, sodass ich auch alleine nicht das Gefühl bekomme, lediglich Arbeitsschritte abzuarbeiten, sondern es mit einer wirklichen Bedrohung zu tun zu haben. Dieses Spiel wird mit absoluter Sicherheit häufiger auf dem Tisch landen, ob die Mitspieler das wollen oder nicht!