Nach einem Flugzeugabsturz wird die Psychologin Dr. Claire Summers zur Betreuung der überlebenden Fluggäste zu Rate gezogen. Von etwas mehr als einhundert Passagieren haben gerade einmal eine Handvoll Menschen die Katastrophe überlebt. Doch bei den Gesprächen mit den Leuten bekommt Claire erste Zweifel an der Geschichte der Fluggesellschaft. War wirklich der Pilot schuld, oder war ein technischer Defekt Ursache des Unglücks?
Insbesondere der Passagier Eric weckt ihr Interesse. Als einziger will er nicht an den Gruppentherapiesitzungen teilnehmen, und weigert sich obendrein vehement, als Patient angesehen zu werden. Bei gemeinsamen Treffen kommen sich die beiden näher, als es Claire lieb ist, denn ein Verhältnis zwischen Arzt und Patient sollte schließlich rein beruflich bleiben.
Als Norman, einer der Überlebenden, von einer Explosion kurz vor dem Absturz spricht, hakt Claire bei der Fluggesellschaft nach. Die stellen auf stur, verweisen auf den vermeintlichen Pilotenfehler und ersticken jedes Argument für die Theorie einer Explosion im Keim. Später stellt sich heraus, dass die Passagiere von Mitarbeitern der Fluggesellschaft beschattet werden. Claire fühlt sich dadurch in ihrem Misstrauen und ihrer Vermutung, dass ein technischer Defekt vertuscht werden soll, bestärkt.
Während nach und nach die Passagiere spurlos verschwinden, bemüht sich Claire immer stärker darum, der wahren Ursache des Unglücks auf den Grund zu gehen. Sie hofft, die Antworten auf ihre Fragen bei den verbliebenen Passagieren zu finden. Doch in dem Verhältnis zwischen ihr und Eric stellt sich irgendwann die Frage, wer hier wen therapiert. Eric bringt sie dazu, über ihren Schatten zu springen, lockerer zu werden und ihre Ängste (wie Höhenangst oder aber die Furcht davor, auf einem Motorrad mitzufahren) zu bezwingen.
Als ein weiterer Überlebender auftaucht, der sich an nichts erinnern kann, konfrontiert Claire die Fluggesellschafter mit dem Mann, der ebenfalls sicher ist, dass es vor der Notlandung eine Explosion an Bord gab. Doch nur wenige Augenblicke später ist auch dieser Mann verschwunden. In ihrer Angst versammelt Claire die letzen beiden Patienten in ihrer Wohnung um sich, doch Eric scheint inzwischen auch die Nachwirkungen der Katastrophe zu verspüren, denn obwohl er bislang absolut locker und lässig mit der Situation umgegangen ist, verliert er nun plötzlich die Nerven und verlässt fluchtartig die Wohnung…
PASSENGERS erinnert die ersten paar Sekunden an die beliebte Fernsehserie „Lost“, doch schon nach wenigen Einstellungen ist klar, dass es sich nicht um den Überlebenskampf auf einer einsamen Insel handelt, sondern dass die Überlebenden zügig in der Zivilisation landen. Es braucht ein wenig Zeit, bis bei dem Film klar wird, in welche Richtung das ganze nun wandern soll, ob es sich um ein Drama handelt, einen Thriller, vielleicht sogar um ein Liebesdrama. Dabei ist der Film allerdings zu keiner Sekunde langatmig oder gar langweilig. Wenn dann klar ist, wohin die Reise geht, folgen etwa dreißig Minuten absolut spannender, packender und fesselnder Unterhaltung, die dann von einer überraschenden Wendung zum Ende und einer etwas zu lang geratenen Abschlusserläuterung abgerundet werden sollen.
Wenn man dem Film etwas vorhalten mag, dann ist das höchstens die Tatsache, dass die große Überraschung ein wenig auf der Strecke bleibt und schon zu frühzeitig erahnbar wird. Dem Zuschauer werden jede Menge Hinweise mit auf den Weg gegeben, worauf alles hinauslaufen soll. Das nimmt ein wenig vom großen Knalleffekt weg, nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte spannend erzählt.
Abgesehen von den knalligen Sequenzen des Flugzeugabsturzes sind es eher die weichen, ruhigen Bilder, die diesen Film auszeichnen. Hierbei legen vor allem die beiden Hauptdarsteller Anne Hathaway und Patrick Wilson eine eindrucksvolle Leistung hin, die in sich stimmig ist und dazu führt, dass man den Figuren ihr Handeln jederzeit abnimmt. Bild und Ton der DVD gehen ebenfalls völlig in Ordnung, man muss allerdings auch bedenken, dass die gezeigten Bilder kein actionlastiges Hollywood-Kino sind und daher auch Kameraführung und Schnitt nicht unbedingt hektisch wirken. Vergleichende Filme und Namedropping bleiben aufgrund der dann schon viel zu einfachen Rückschlussführung einfach mal weg, aber für PASSENGERS kann eine Empfehlung ausgesprochen werden, wenn man auf Filme steht, die erst in den letzten Minuten den kompletten Zusammenhang klarstellen.