Illuminati

Tom Hanks macht sich zum zweiten mal als Professor Robert Langdon auf, um als Koryphäe in Bezug auf Symbole und deren Bedeutung die Welt zu retten. Nein, die ganze Welt wird nicht gerettet, aber ein Scheitern hätte sicherlich globale Folgen, die das Weltgefüge erschüttern würden. Wie gut ILLUMINATI im Vergleich zum DaVinci-Code gelungen ist, ob der Film an die Buchvorlage heranreicht etc., das erfahrt ihr alles hier.

Zunächst zum Inhalt: eine uralte Loge, die Illuminati, haben eine Antimateriebombe in ihren Besitz gebracht, und bedrohen nun genau zum Beginn der Konklave zur Papstwahl den Vatikan. Obendrein wurden die vier Kardinäle entführt, deren Chancen auf die Wahl als am größten eingeschätzt wurden. Jetzt wollen sie stündlich einen Kardinal öffentlich ermorden, um dann zur fünften Stunde, als großes Finale quasi, den Petersdom in einer Säule aus Licht zu vernichten. Langdon (Tom Hanks), als erfahrener Wissenschaftler und Experte im Bereich der Illuminaten, wird um Hilfe gebeten.

Von nun an beginnt ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel, besser gesagt eine Art Schnitzeljagd, denn die Entführer haben eine Botschaft hinterlassen, dass sie die Kardinäle in den Tempeln auf dem Weg zum Tempel der Erleuchtung hinrichten würden, einem geheimen Pfad, der zum Versteck der Illuminaten führen soll. Langdon, begleitet von der Wissenschaftlerin Vittoria Vetra (Ayelet Zurer), die im Falle eines Erfolgs die Bombe unschädlich machen könnte, begibt sich also auf die Suche nach diesem Weg, folgt allerlei Hinweisen und Spuren, philosophiert über die Bedeutung von Engeln, den Symbolen der Illuminaten, über Ambigramme und allerlei andere Dinge, spannend und actionreich in Szene gesetzt, aber irgendwie kommt das alles seltsam bekannt vor.

Alles in allem ist ILLUMINATI sicherlich ein toller Film, der zudem auch noch klasse besetzt ist. Irgendwie ist die Idee einer derart inszenierten Hetzjagd aber bekannt aus allerlei anderen Blockbustern, seien es die Indiana-Jones-Filme, bei denen ein Wissenschaftler hauptsächlich mittels Denksport spannende Abenteuer erlebt, sei es Nicolas Cage in „Das Vermächtnis der Tempelritter“ oder „Das Vermächtnis des geheimen Buches“, selbst „Sieben“ weist viele Parallelen auf.
Dem Film fehlt es insgesamt am großen Gegenspieler. Der Auftragskiller ist zwar überzeugend gespielt, hat aber keinesfalls eine ähnlich bedrohliche Rolle wie Silas aus dem“DaVinci-Code“.

Den Vergleich zum Buch sollte man besser nicht ziehen. Um die Geschichte in sich als Film schlüssiger zu gestalten, wurden viele Aspekte des Buchs gestrichen oder umgedichtet, einige wenige Elemente sind im Film sogar schlüssiger erzählt als im Buch, nichtsdestotrotz wird der Film als solches der Buchvorlage nicht gerecht.

Betrachtet man aber den Film losgelöst von der mehr als guten Buchvorlage, und vergleicht man die Geschichte nicht direkt mit dem „DaVinci-Code“, so bleibt trotzdem noch ein recht spannender Film übrig, der mit tollen Effekten, gut aufspielenden Stars und einer verzwickten Story aufwartet. Lediglich die Synchronisation von Tom Hanks lässt die Frage offen, ob man zukünftig nicht auf Arne Elsholtz verzichten sollte. Ob es nun an seiner Erkrankung liegen mag, wegen der er schon in „Der Krieg des Charlie Wilson“ auf die Synchronisation von Hanks ausfiel, oder einfach nur eine altersbedingte Veränderung der Stimme ist: ein derartig schlimmes Genuschel, das nach schlechter Haftcreme oder betäubtem Unterkiefer klingt, braucht eigentlich kein Mensch.
Ansonsten ist ILLUMINATI aber unterhaltsames Kino, das auch ohne Muskelmann beziehungsweise Kampfsportexperte als Held auskommt. Die Feder ist eben doch mächtiger als das Schwert.