Was auch immer sich die Macher davon versprochen haben, ein solches Cover zu verwenden, fest steht, dass man mit einer halb nackten Frau mit einem riesigen Küchenmesser in den Händen gedanklich eine ganz andere Richtung denkt als die, in die der Film später verlaufen soll. Ebenfalls kritisch: ein Großteil der Spannung wird schon durch den Titel allein weggenommen, denn in SIREN geht es um die Gefahren, die von einer Kreuzung aus Sirene und Circe ausgehen.
Das verliebte Pärchen Ken und Rachel macht zusammen mit Rachels alten Bekannten Marco einem Bootsausflug im Mittelmeer. Noch vor Beginn ihrer Reise werden sie von einem einheimischen davor gewarnt, nicht zu dicht an die Insel zu fahren, da man dort Gefahr läuft auf Grund zu laufen.
Der Reisegruppe sind die Spannungen anzumerken, denn Ken vermutet (völlig zu Recht, wie sich später zeigen soll), dass Marco es einzig und allein auf seinen Freundin Rachel abgesehen hat.
Wie es der Zufall so will, gerät das Schiff doch in die Nähe einer Insel, und das Dreiergespann zieht einen ertrinkenden aus dem Wasser. Der vermeintlich Schiffbrüchige steht völlig unter Schock und drängt die Gruppe, schnellstmöglich zu verschwinden. Kurz darauf stirbt er. Doch die Rettungsaktion bleibt nicht unbemerkt: am Strand der nahe gelegenen Insel steht eine mysteriöse Frau, die das ganze Geschehen beobachtet hat und dann im Inneren der Insel verschwindet. Rachel, Marco und Ken machen sich auf und suchen die Frau. Sie werden auch finde ich, doch Silka, so heißt sie, ist sehr verschlossen und redet kaum. Stattdessen hatte nichts Besseres zu tun als nach und nach Ken, Rachel und Marco die Köpfe zu verdrehen. Nachdem sie ihn abends am Lagerfeuer ein Lied vorgesungen hat, beginnt der Albtraum. Marco fantasiert, dass Ken Rachel umgebracht hat, und den anderen ergeht es da nicht viel besser…
Den Rest der Geschichte kann man sich eigentlich schon fast denken. Um nicht sämtliche Spannung zu nehmen, werden wir hier einen gedanklichen Cut machen. Rein optisch bietet der Film keine großen Überraschungen, die Blutrauschphantasien wurden durch einen simplen Farbfilter umgesetzt. Auch ansonsten hat sich der Regisseur Andrew Hull zwar durchaus Mühe gegeben, im Film so viel Mystik Nervenkitzel nur irgend möglich zu verpassen, ist dabei allerdings an o.g. Grenzen stoßen und verwendet zu allem Überfluss auch noch ein absolut vorhersehbares Ende.
Die wenigen Darsteller, die der Film bietet, bringen ihre jeweiligen Rollen in den ihnen obliegenden Grenzen glaubwürdig herüber, wirkliche Ausreißer nach oben oder unten gibt es allerdings nicht.
SIREN verspricht durch das Titelbild, ein Slasherfilm zu sein, doch damit liegt man völlig falsch. Vielmehr handelt es sich um einen Erotikthriller, der nur bedingt spannende Momente bietet und ansonsten eher belanglos vor sich hin plätschert.