Gute Nachbarn hat man, oder man hat sie eben nicht. Im Film GOOD NEIGHBOURS sieht zunächst alles ganz hervorragend aus für Victor, der neu einzieht und noch während des Einzugs auf Louise trifft, in die er sich Hals über Kopf verknallt, sowie auf Spencer, der im Rollstuhl sitzt. Man kommt direkt ins Gespräch und verabredet sich. Soweit, so gut…
Dann hört es aber auch ganz schnell auf, positiv für GOOD NEIGHBOURS zu verlaufen. Regisseur Jacob Tierney schickt seine Schauspieler durch eine Geschichte, die absolut belanglos wirkt, deren Aussage bis zum Abspann verborgen bleibt, und bei der irgendwie nichts zueinander passen will.
Da ist zum einen Victor (Jay Baruchel), der insgesamt ein eher unbeholfener Trottel zu sein scheint, keine Freunde hat und entsprechend auf die ersten Leute, die er trifft, sofort anspringt und beste Freunde bzw. sogar eine Beziehung zu Louise (Emily Hampshire) sucht, die ihm allerdings eher kratzbürstig begegnet. Ihr bester Freund Spencer (Scott Speedman) sitzt im Rollstuhl, oder eben auch nicht, denn nachts macht er sich durch das Fenster heimlich aus dem Staub, und obwohl beste Freunde, so scheint Spencer, der sich ein paar Fische hält, eine Aversion gegen Louises Katzen zu hegen. Sehr verdächtig.
Als Nebeninfo wird noch eingestreut, dass in Montreal derzeit ein Serienmörder die Runde macht… Wenn da man nicht Spencer dem Zuschauer gleich in den Sinn kommt, der mit seinem Rollstuhl-Gehabe ja das perfekte Alibi hat…
Langatmig erzählt, wenig Action, unsinnige Dialoge, all das zeichnet GOOD NEIGHBOURS aus. Dass es am Schluss einmalig für ganz kurze Zeit spannend wird, kann da leider auch kaum noch etwas retten, denn wer hier nun warum und wie agiert, bleibt die meiste Zeit im Verborgenen… Das gleiche Verständnisproblem scheinen auch die Akteure gehabt zu haben, denn man nimmt den Schauspielern in der Regel nicht eine einzige Emotion oder Regung ab. Und zum guten Schluss bekommt die Katze dann doch noch die Fische zu fassen. Happy End, zumindest für Katzenliebhaber.