In Zeiten von mobilen Navigationsgeräten sollten Filme wie WRONG TURN 4 eigentlich der Vergangenheit angehören, nichtsdestotrotz verfährt sich mal wieder eine Gruppe von hippen Teenagern irgendwo im Nirgendwo, und bekanntlich wohnen irgendwo im Nirgendwo die übelsten und gemeinsten Slasher-Psychopathen. So auch hier. Viel Spaß!
Eine Clique amerikanischer Jugendlicher machen sich mit Schneemobilen auf, um einen Skiausflug in einer Hütte zu genießen. Übermütig, wie man ist, verzichtet man auf Kartenmaterial und es kommt, wie es kommen muss: irgendwann wächst die Erkenntnis, dass man sich verfahren hat. Zu allem Überfluss zieht auch noch ein Blizzard auf, und den Jugendlichen bleibt nichts anderes übrig, als in einem verlassenen Sanatorium, welches sie durch Zufall finden, unterzuschlüpfen.
Wir als Zuschauer wissen bereits aus der Eröffnungsszene des Films, dass das Sanatorium verlassen daliegt, weil vor ein paar Jahren ein Massenausbruch gelang, bei dem Pflegepersonal und Wärter grausam umgebracht wurden… Seither scheint niemand den Ort besucht oder die Leute vermisst zu haben, denn in dem Gemäuer hausen immer noch ein paar der Freaks, und denen kommt es gerade recht, dass ihnen das Essen quasi in die eigenen vier Wände springt, denn so müssen sie nicht einmal jagen gehen…
WRONG TURN 4 besticht durch ein paar recht gut gemachte Splatterszenen und ein kräftiges, klares Bild. Viel mehr gibt es auf der Haben-Seite allerdings nicht zu verbuchen: die schauspielerische Leistung ist eher bescheiden, das Verhalten der Jugendlichen selten dämlich, die Charaktere allesamt sehr stereotyp, Handlung und Ereignisse absolut vorhersehbar, und die zwanghaft eingebundenen Lesben- und sonstige Sexszenen machen ganz klar, dass hier gehofft wird, dass die Regel „Sex sells“ auch WRONG TURN 4 weiterhelfen möge. In die Handlung passt das nicht gerade und wirkt aufgesetzt…
Das eigentlich schlimme ist allerdings, dass die deutsche Fassung dieses Films um gut sechs Minuten im Vergleich zur Originalfassung geschnitten wurde und entsprechend die „spannendsten“ Szenen fehlen. Allen voran sei hier nur das Ende genannt, das in der deutschen Fassung ein Happy End suggeriert, im Original aber Genre-typisch mit dem Tod aller verbleibenden „Opfer“ endet… Happy End im Slasher-Film bzw. Torture-Porn? Eine absolute Undenkbarkeit…
Für Splatterfans ist der Film gängige Standardkost, die wohl kaum das Ziel hatte, in irgendeiner Art und Weise außergewöhnlich zu sein oder sonst irgendwie aus den typischen Regeln eines solchen Films zu fallen. Gut gemacht ist hierbei der gesamte visuelle Bereich, aber um WRONG TURN 4 unbeschwert zu genießen, solltet ihr unbedingt Logik und Zurechnungsfähigkeit in euren Köpfen ausschalten, bevor ihr auf Play drückt.