Ja, ich gebe es zu: ich bin ein Serienjunkie. Mir dessen völlig bewusst, streife ich wohl schon gefühlte zehn Jahre um die DVD-Exemplare in den Verkaufsregalen von Media Markt und Co herum und konnte mich bislang aber nie dazu durchringen, probeweise eine Staffel DEADWOOD mitzunehmen. Das BD-Release hat mich jetzt in den Genuss der ersten Staffel kommen lassen, und ich ärgere mich einerseits kaputt, bislang nicht doch zugegriffen zu haben, andererseits bin ich natürlich froh, jetzt in richtig schicker Qualität zu genießen. DEADWOOD ist eine Western-Serie aus den Jahren 2004-2006, die es insgesamt auf drei Staffeln gebracht hat. Klasse besetzt, schauspielerisch immer überzeugend, spannend, dabei aber keineswegs „Action“-lastig, dramatisch! Bei DEADWOOD geht es weniger um Cowboys und Indianer, als vielmehr um Intrigen, Gier und Skrupellosigkeit.
Wir schreiben das Jahr 1876 und befinden uns in South Dakota. Deadwood ist eine im Aufbau befindliche Stadt, die sich bislang noch außerhalb der Gerichtsbarkeit befindet, da noch niemand hier die Zugehörigkeit zu einem Staat deklariert hat. Es gibt keinen Sheriff, der für Ordnung sorgt, hier werden die Dinge auf dem kurzen Dienstweg erledigt, und der endet häufig bei dem chinesischen Schweinehirten, der für ein bisschen Schmiergeld Leichen an seine Tiere verfüttert.
Die Fäden in der Hand hält der Salloon-Besitzer Al Swearangan (Ian McShane), der das Monopol für Alkoholausschank, Glücksspiel und Prostitution innehat. Ohne seine Zustimmung läuft in Deadwood quasi nichts. Das müssen auch Seth Bullock (Timothy Olyphant) und sein Freund Sol Star (John Hawkes) erfahren, als sie einen Eisenwarenladen in Deadwood eröffnen wollen.
Als dann auch noch Wild Bill Hickok (Keith Carradine) eintrifft, ist es mit der sonst so beschaulichen Ruhe in Deadwood geschehen, denn wo Wild Bill auftaucht, liegt auch bald der erste Mann irgendwo erschossen am Pokertisch…
DEADWOOD erzählt die Geschichte dieses kleinen Ortes, nicht mehr und nicht weniger. Hier, im noch Wilden Westen, können sich Schicksale von einem Tag auf den anderen komplett wenden, zum Beispiel, wenn man auf eine Goldader stößt oder den falschen Leuten vertraut, alles am Spieltisch verliert oder gewinnt, überfallen wird oder auf ehrliche Art und Weise sein Glück macht, indem man einen Beruf ausübt, wie es zum Beispiel Doc Cochran (Brad Dourif) tut. DEADWOOD ist ein Drama, aber hat auch seine absolut humoristischen Seiten, die oftmals auf den raubeinigen, eigentlich total unsympathischen Al Swearengen gehen, der in wenigen Momenten dann doch Herz zeigt und bei dem schnell klar wird, dass er eigentlich ein netter Kerl ist, der lediglich auf keinen Fall an Macht verlieren will. Wir sind ungemein gespannt, wie es mit Staffel 2 und 3 weiter geht.
Die Episoden im Überblick:
01. Pilot; 02. Mord ohne Auftrag; 03. Gold!; 04. Sein letztes Spiel; 05. Kurzer Prozess; 06. Pocken; 07. Bullocks Rückkehr; 08. Keine Gnade; 09. Bestechung; 10. Gerechtigkeit für Mister Wu; 11. Vater und Tochter; 12. Sheriff Bullock