Leider ist das Beste an diesem Film schon gefallen: der Titel. Das Wortspiel aus „snake“ und „naked“ ist wirklich nur ein Wortspiel. Nackte Tatsachen gibt es in diesem Streifen keine zu sehen, Schlangen dafür ein paar, aber auch nicht so wahnsinnig viele, dass man neue Rekorde aufstellt. Technisch ist der Film eher mittelmäßig, die Spezialeffekte sind mies, Handlung und Drehbuch fast noch mieser. Wäre ich nicht von Schlangen fasziniert, hätte ich wohl schon recht bald abgeschaltet, aber man kann ja trotzdem weiterlaufen lassen und sich parallel mit anderen Dingen beschäftigen. Viel Spaß mit SNAKED FEAR.
In SNAKED FEAR werden zwei kleinere, beide recht banale Geschichten eher stümperhaft miteinander verknüpft, um aus den jeweils für sich eher langweiligen Geschichten eine etwas spannendere zu machen. Leider klappt das aber nicht so wirklich. Ein Hubschrauberabsturz beim Transport von Drogengeldern bildet den Anfang, und wer hätte das gedacht, der eine Mafiosi will sich mit der Kohle absetzen und erschießt seine Kollegen und flüchtet zu Fuß durch die Wüste. Kurz darauf wird er von zwei weiteren Drogenmafiosi verfolgt.
Eine Mutter (total verkorkst, mehr oder weniger trockene Alkoholikerin) holt ihre Tochter ab, die nichts mit ihr zu tun haben will, und sie müssen quer durch die Wüste fahren. Natürlich haben sie nicht viel zu trinken dabei (wer tut sowas schon, wenn er durch die Wüste fahren muss), und als Mama sich mit Papa am Telefon streitet, wirft sie selbstverständlich ihr Telefon weg. Das macht man nun einmal, wenn man wütend ist, auch mitten in der Wüste, und selbstverständlich hebt man es anschließend auch nicht auf, sondern fährt einfach weiter. Zu ihrem Pech überfährt sie dann eine Schlange (ein Weibchen, wie sich noch herausstellen soll), und als sie diese vom Reifen abwickelt, schmiert sie sich mit Schlangenblut ein, welches Duftstoffe für das Männchen enthält. Das schmuggelt sich ins Auto, beißt die Mutter und zwingt die beiden dazu, das Auto fluchtartig zu verlassen. Von nun an beginnt ein absolut unspektakulärer Kampf auf Leben und Tod, denn nicht nur die Wüste ist eine Herausforderung, sondern auch noch das Gift, und zudem werden die beiden von der Schlange verfolgt. Aber nicht nur diese Schlange hat es auf sie abgesehen, sondern auch ganz viele andere (sogar andere Arten, warum auch immer). Und als wäre das alles nicht genug, treffen sie früher oder später natürlich auch auf das Drogenkartell…
Habe ich schon erwähnt, dass die Effekte mies sind? Habe ich schon erwähnt, dass man, wenn man von schauspielerischer Leistung sprechen würde, eine Beleidigung an den Berufsstand des Schauspielers begehen würde? Die Kamerafahrten aus Schlangenperspektive mit einem merkwürdigen Rotfilter sind da noch das, was am gelungensten wirkt. Eine Dokumentation über Schlangen ist spannender und nervenaufreibender inszeniert, zudem muss man sich nicht für das selten dumme Verhalten sämtlicher agierender Personen fremdschämen. Wenn ich schon kein Telefon mehr habe, dann nutze ich ein Ipad in der Wüste (natürlich habe ich eine Internetanbindung?!?) nicht erst, um herauszufinden, was denn da für eine Schlange zugebissen hat und anschließend um diese Schlange zu erschlagen (oh, jetzt ist es kaputt, egal, lass liegen), sondern setze einen Hilferuf ab mit GPS-Koordinaten. SNAKED FEAR ist die perfekte Anleitung dafür, wie man sich nicht verhalten sollte, wenn man in der Wüste eine Autopanne hat. Aus diesem Gesichtspunkt, aber wirklich nur aus diesem, ist der Film pädagogisch wertvoll.