Da ist sie nun, die dritte und leider auch letzte Staffel von DEADWOOD. Die Western-Serie aus dem Hause HBO hat uns lange extrem gut unterhalten, und entsprechend betrübt sind wir darüber, dass hier nach drei Staffeln Feierabend ist, insbesondere, weil man ganz klar merkt, dass dies ursprünglich nicht so geplant gewesen ist. Was ihr in der letzten Staffel im kleinen Goldgräber-Städtchen DEADWOOD noch so erleben könnt, erfahrt ihr hier.
Wir schreiben das Jahr 1878. Die Machtverhältnisse in Deadwood wackeln. George Hearst (Gerald McRaney) hat inzwischen fast sämtliche Ländereien mit Goldvorkommen an sich gerissen, lediglich das Land von Alma Garret (Molly Parker) fehlt ihm noch. In Deadwood stehen Wahlen an, und Setz Bullock (Timothy Olyphant), der sich zum Sheriff wiederwählen lassen will, lässt sich in einem Wutanfall dazu hinreißen, den amtierenden Bürgermeister E.B. Farnum (William Sanderson) halb tot zu prügeln.
Al Swearengen (Ian McShane) versucht derweil, weiterhin die Fäden von Deadwood in seinen Händen zu behalten, muss dabei allerdings sehr behutsam vorgehen, denn einen offenen Konflikt gegen Hearst fürchtet er. Es gelingt ihm allerdings durch die Mithilfe eines Spitzels, den ersten Mordanschlägen auf seine Person zu entgehen und den Spieß umzudrehen…
Was Produzent David Milch hier für Western-affine Menschen abliefert, ist unbeschreiblich gut. Dabei sind es nicht einmal unbedingt die Geschichten an sich, die hier erzählt werden, die DEADWOOD zu einer solch überragenden Westernserie werden lassen, sondern vor allem die Charaktere, die hier gezeichnet werden, und die durch die absolut vortreffliche Besetzung (sicherlich sind hier Timothy Olyphant, Brad Dourif und Ian McShane besonders hervorzuheben), authentisch und glaubwürdig dargestellt werden. Deadwood ist dreckig, Deadwood ist hinterlistig und gefährlich. Aber wer sich in Deadwood auskennt und weiß, worauf er zu achten hat, der kann hier auch eine Menge Geld machen. Man spürt förmlich, wie man durch die teilweise morastigen Seitenstraßen watet, man riecht den Pferdemist, schmeckt den billigen Fusel.
Alles, was dieser Serie schlicht und ergreifend fehlt, um sie unsterblich zu machen, ist ein würdiges Ende, aber das wird es wohl nicht mehr geben. Nach drei Staffeln hat HBO überraschend, trotz eigentlich guter Quoten, den Stecker gezogen, nachdem der Produzent David Milch für ein anderes Projekt mehr Geld geboten bekommen hat und seinen Ausstieg aus der Serie mitteilte. Eine spätere Fortsetzung war dann auch nicht mehr denkbar, da die Kulissen abgebaut wurden.
Eine kleine, nicht ganz so entscheidende Randnotiz technischer Natur zur Blu-ray-Veröffentlichung sei uns abschließend noch gestattet: entgegen der ersten zwei Staffeln, liegt hier keine deutsche 5.1-Spur vor, schlicht und ergreifend deswegen, weil es eine solche Synchronisation gar nicht gibt. Da DEADWOOD aber ohnehin nicht wirklich auf Surround-Sound aufgebaut war, ist das ein Punkt, den man verkraften kann…