DER ABENTEURER – DER FLUCH DES MIDAS ist die Verfilmung nach einer Buchvorlage von G.P. Taylor. Der Abenteurer, um den es geht, heißt Mariah Mundi, und ihm wurden noch zwei weitere Bücher gewidmet. Sicherlich so geplant, wird wohl der Erfolg des ersten Teils darüber entscheiden, ob Film Nummer 2 und 3 ebenfalls das Licht der Welt erblicken werden. Für mich ist es immer ein zweischneidiges Schwert, wenn ein Film mit anderen großen Filmnamen wirbt. Hier wird als Verweis Harry Potter genannt, und entsprechend legen wir die Messlatte auch hoch an. Hätten wir ohne diesen Hinweis dem Film Beachtung geschenkt? Wer weiß…
Fest steht jedenfalls, dass sich DER ABENTEURER – DER FLUCH DES MIDAS mit Harry Potter viel zu große Schuhe angezogen hat und entsprechend schnell ins Straucheln gerät. Die Geschichte an sich ist dabei allerdings recht spannend und gut erzählt, und auch bei der Wahl der Schauspieler hatte man ein halbwegs gutes Händchen.
Das urplötzliche Verschwinden der Eltern ist für Mariah Mundi (Aneurin Barnard) schon ein harter Schlag, aber als dann auch noch sein kleiner Bruder Felix entführt wird, bleibt ihm keine andere Wahl mehr, als alles daran zu setzen, ihn zu befreien und nach den Eltern zu suchen. Hierbei hilft ihm ein alter Freund seiner Eltern, der Abenteurer Charity (Michael Scheen), der ihm verspricht, in der größten Not an seiner Seite zu sein, wenn er ihn brauche. Schnell hat Mariah eine Spur, die ihn zum Prince-Regent-Hotel führt. Das von Otto Luger (Sam Neill) erst vor kurzem gekaufte Objekt steht in einer Gegend, die seit geraumer Zeit von einem Ungeheuer im Wald terrorisiert wird, das nachts umherstreunende Kinder mit sich nimmt. In der Tarnung als neuer Page versucht Mariah, unter den strengen Augen der Hausherrin (Lena Headey) mehr über die verschwundenen Kinder herauszufinden. Zum Glück wird Luger durch einen unlängst angereisten Gast abgelenkt, der jeden Abend aufwändige Zaubershows im Hotel aufführt…
Dem Film fehlt es zwischendurch immer mal wieder ein wenig an Spannung und Highlights. Ein Großteil der Zeit plätschert ein wenig unbedeutend vor sich hin. Zwar wird die Handlung voran getragen, aber dies geschieht auf ziemlich belanglose Art und Weise, wenn es mal knapp wird, so wird dies nicht sonderlich dramatisch in Szene gesetzt, sondern „es passiert einfach“. Hier hätte man mit etwas mehr Dramatik deutlich mehr aus der Geschichte herausholen können, und Hauptdarsteller Aneurin Barnard bleibt leider auch eher blass, vor allem, wenn man als Vergleich die sehr gute Darstellung durch Sam Neill oder die absolut hervorragende Arbeit von Lena Headey heranzieht. Letztere muss sich für ihre Rolle wahrscheinlich kaum anstrengen, ist die Figur doch sehr ähnlich ihrer Rolle in der Erfolgsserie „Game Of Thrones“.
DER ABENTEURER – DER FLUCH DES MIDAS verträgt noch ein paar mehr Höhepunkte, dann wird daraus ein richtig spannender Fantasy-Abenteuerfilm. So ist es ganz nett, ihn mal gesehen zu haben, eine wirkliche Empfehlung kann man aber nicht gerade aussprechen. Dafür ist der Konkurrenzdruck einfach zu groß!