Keine Frage: was es in HAUNTER – JENSEITS DES TODES zu sehen gibt, hat man im Einzelnen schon alles irgendwie in anderen Filmen gesehen, hier wird es aber spannend und interessant miteinander kombiniert. Zwar bleibt permanent der Beigeschmack, dass man das alles schon irgendwie kennt, nichtsdestotrotz hat uns der Film sehr gut unterhalten und war dann doch noch für die eine oder andere Überraschung gut. Nicht jedes verfluchte Haus muss also gleich sein. Regisseur Vincenzo Natali ist allerdings schon geübt darin, spannende Thriller mit Horror zu vermengen, wie er bereits in Cube oder Splice –Das Genexperiment unter Beweis stellen konnte.
Lisa (Abigail Breslin) erwacht eines Tages und stellt fest, dass sie, ähnlich wie in „Und täglich grüßt das Murmeltier“, in einer Zeitschleife feststeckt. Immer und immer wieder erlebt sie den Tag vor ihrem Geburtstag, und alle anderen scheinen das nicht mitzubekommen. Immer wieder wird sie gefragt, was es am nächsten Tag zu essen geben soll, ob sie wisse, wo bestimmte Kleidungsstücke hingekommen sind, ihr Vater repariert jeden Tag das Auto, …
Selbstverständlich ist Lisa nicht gewillt, diesen täglichen Trott auf ewig mitzumachen, und so beginnt sie, ihren Tagesablauf zu verändern, doch das scheint keine Auswirkungen zu haben. Entsprechend muss sie einen anderen Weg suchen, wie sie diesen Kreislauf durchbrechen kann. Als ersten Ansatz nimmt sie die verschwundenen Wäschestücke, und wie es der Zufall so will, entdeckt sie hinter der Waschmaschine in der Wand eine kleine Klappe, die allerdings abgeschlossen ist. Aber Lisa hat ja genug Zeit, nach einem Schlüssel zu suchen… Hinter der Klappe befindet sich ein kleiner, schmaler Gang, der in einen Raum mündet. Hier findet Lisa ein paar Antworten auf ihre Frage, was mit ihr geschieht, allerdings werfen sich auch wieder viele neue Fragen auf…
Es ist schwierig, über HAUNTER zu schreiben, ohne zu viel zu verraten. Nur soviel sei gesagt: der Zeitschleife-Aspekt ist nur einer der Punkte, der diesen Film interessant machen, und es kommen noch so einige Überraschungen mehr dazu.
Neben Abigail Breslin ist insbesondere noch Stephen McHattie zu erwähnen, der seine Rolle erstaunlich gut spielt und uns ein ums andere Mal beklemmende Schauer über den Rücken fahren lässt. Ansonsten sind noch David Hewlett, Peter Outerbridge oder Michelle Nolden zu vermerken, die ihre Rollen souverän spielen, aber neben Breslin und McHattie zu Nebenfiguren verblassen.
HAUNTER – JENSEITS DES TODES ist kein typischer Film über ein Geisterhaus, er ist mehr als das. Hier wird auf hohem Niveau, nicht nur optisch und schauspielerisch, das Genre an seine Grenzen gebracht und auch darüber hinaus, hier werden zwar bekannte und auch erwartete Motive gebracht, aber in einer ganz neuen Art dargestellt und miteinander kombiniert. Wer Spaß an dieser Art von Film hat, wird defintiv an HAUNTER – JENSEITS DES TODES Spaß haben, denn seit geraumer Zeit ist kein so guter Film in diesem Genre erschienen.