Es hätte ein so schöner Tag werden können. Bayonetta ist mit ihrer Schwester Jeanne unterwegs, und gemeinsam bekämpfen sie ein paar überirdische Wesen, als diese plötzlich und unerwartet Jeanne bezwingen und in die Hölle zerren. Sollte es ihrer Schwester nicht gelingen, innerhalb kürzester Zeit dafür zu sorgen, dass sie wohlbehalten wieder auf die Erde zurückkommt, so ist ihr Tod Gewissheit und ihre Seele der ewigen Verdammnis ausgeliefert. Das sind wahrlich keine guten Aussichten. Also macht sich die attraktive Dame auf den Weg in die Rettungsaktion. Natürlich nicht, ohne entsprechend ausgerüstet zu sein. Und soviel sei verraten: Bayonetta verfügt auch im zweiten Teil über große Kaliber. Auf ihrem Weg trifft sie auf einen kleinen Zauberer, der ebenfalls von den Engelswesen der Sphären gejagt wird. Nur scheinen sie ihn nicht besiegen zu wollen, sondern einzufangen, und er wird mit „Hoheit“ angesprochen. Schnell ist klar, dass der junge Bursche nicht das ist, was er zu sein scheint, aber dieses Rätsel wollen wir euch selbst zum Lösen überlassen…
Am Konzept des Spiels hat sich soweit nicht sonderlich viel verändert: Ihr lauft in den mehr oder weniger offenen Levels umher und geratet in regelmäßigen Abständen in Arenen, wo ihr zunächst sämtliche Gegnerwellen überstehen müsst, bis ihr weiter laufen könnt. Das übliche Repertoire an Schlägen, Tritten und Schussmöglichkeiten wird hier ergänzt durch die weitaus heftigeren Angriff, wenn ihr eure Komboleiste aufgefüllt habt, und natürlich die Folter-Moves. In diesen Momenten manifestiert sich Bayonettas Hexenkunst bzw. ihr Outfit und verwandelt sich in riesenhafte Dämonen, Drachen und dergleichen, die es mit den Gegner aufnehmen und diese dann kunstvoll ins Jenseits befördern. Das sind dann auch die Augenblicke, in denen sich BAYONETTA 2 von anderen Hack´n´Slay-Spielen dieser Machart abhebt.
Grafisch ist hier alles im grünen Bereich, die Leistung der Wii U, für die das Spiel exklusiv erschienen ist, wird an die Grenzen getrieben. Praktischer Weise könnt ihr auch hier den Bildschirm des Gamepads alternativ zum Fernseher verwenden und somit auch dann zocken, wenn der Partner oder die Partnerin den Fernseher blockiert.
Sex sells? Im Fall von BAYONETTA 2 ist das ziemlich sicher. Das Konzept hat schon im ersten Teil sehr gut funktioniert, und auch hier sind es die anzüglichen Witze und die gerade noch so verhüllten Momente, bei denen man sich das Grinsen nicht verkneifen kann. Klischees? Natürlich, aber was soll´s! Es hätte wahrscheinlich nicht annähernd „aufregend“ gewirkt, wenn die gleichen Moves und Mutationen mit einer Figur erfolgt wären, die wie die alte Hexe aus „Das letzte Einhorn“ aussieht, insofern ist das absolut legitim. BAYONETTA 2 ist spannend, actionreich und gut umgesetzt. Die Steuerung ist nach einer kurzen Einarbeitung intuitiv, lediglich die Orientierung in den Levels hätte mithilfe einer kurzen Kartenfunktion oder ähnlichem aufgebessert werden können, denn nicht immer ist es in den Arenafights möglich, die Übersicht zu bewahren, und schon nach wenigen Stunden Spielzeit hatten wir bereits zweimal die Situation, dass wir annähernd verzweifelt durch das Level gestreift sind, um herauszufinden, wo genau es denn nun weiter geht. Abgesehen davon ist BAYONETTA 2 aber für alle empfehlenswert, die auf Spiele der Marke „Devil May Cry 4“ und dergleichen stehen.