Bangend habe ich zunächst gehofft und später dann, nach der Ankündigung, ungeduldig darauf gewartet: STAR WARS: THE FORCE UNLEASHED II. Die Fortsetzung der Geschichte um Starkiller, den Sith-Schüler von Darth Vader, der im letzten Teil zum Ende hin den Tod fand. Doch nun ist alles wieder gut! Aus dem Funken, den Starkiller darstellte, ist inzwischen ein loderndes Feuer der Rebellion geworden, und Vader will dieses Feuer mit Feuer bekämpfen, nämlich, indem er Starkiller auf die Rebellen hetzt.
Wie das funktionieren soll? Vader ist schlau und entsinnt sich der Kaminoaner, den Klonern, die auch schon für die Imperialen Sturmtruppen regelmäßig für Nachschub sorgen. Nun ist ein Sith nicht ebenso einfach zu klonen wie ein imperialer Kämpfer, aber der aktuelle Versuch scheint zu gelingen. Doch wird dieser Starkiller-Klon von Visionen geplagt, die als Erinnerungsfetzen erscheinen und ihm seinen guten Kern zeigen. Kurz entschlossen türmt er, um seinen ehemaligen Freund Meister Kota zu befreien und seine Liebe Juno Eclipse wieder zu finden…
Mit Beginn eurer Flucht mäht ihr euch als fast schon übermächtiger Sith-Schüler durch die niemals enden wollenden Reihen von Droiden, imperialen Sturmtruppen und AT-ST´s, steigert eure Machtfertigkeiten noch weiter, sammelt Lichtschwertkristalle ein und werdet somit im Verlauf des Spiels immer mächtiger. Das aus dem Vorgänger bekannte Zusammenspiel zwischen Lichtschwertkampf und Einsatz von Machtfähigkeiten funktioniert auch in THE FORCE UNLEASHED II perfekt. Eigentlich, wie schon gesagt, zu perfekt. Es fehlt ein wenig an Herausforderung, es ist insgesamt zu leicht, sich durchzuschlagen. Selbst der heimliche Höhepunkt des Spiels, ein Arena-Kampf gegen ein riesenhaftes Monster (ein Gorog), ist ohne große Probleme zu bewältigen. Hier hat sich mir die Frage gestellt, ob man sich vom Stil her wohl von Bosskämpfen aus „God Of War“ hat beeinflussen lassen?!? Manche Parallele war schon echt beängstigend…
Überraschende Wendungen in der Geschichte warten auch keine auf euch, außer vielleicht der Tatsache, dass schon nach wenigen Stunden Spielzeit (ihr seid quasi gerade erst richtig warm geworden mit Experimentieren der unterschiedlichen Möglichkeiten) der Abspann über den Monitor flimmert…
Die Spieldauer von THE FORCE UNLEASHED II ist wirklich ein wenig enttäuschend, allerdings ist mir ein wohl durchdachtes Spiel mit bombastischer Inszenierung bei kürzerer Spieldauer lieber, als wenn man das Geschehen auf Kosten der Spannung künstlich in die Länge gezogen hätte. Die sich stetig wiederholenden Gegnertypen und bei den Kampfläufern damit verbundenen Wiederholungen in Quicktime-Events sehen beim ersten und zweiten mal zwar spektakulär aus, verlieren aber auf Dauer ihren Reiz. Hier hätte man dem Spieler freistellen sollen, ob er das Quicktime-Event nutzt, oder in Handarbeit weiter vernichtet…
Grafisch und optisch hat man hier nichts dem Zufall überlassen und einen kinoreifen Knaller hingelegt, lediglich die Synchronisation von Darth Vader ist gewöhnungsbedürftig (wenn auch nicht schlecht). Auch die Steuerung wird euch, trotzt ein paar kleineren Verfeinerungen, sehr schnell von der Hand gehen, wenn ihr den ersten Teil bereits gespielt habt. Eine der größten Neuerungen hierbei ist, dass Starkiller jetzt mit zwei Lichtschwertern auf seine Feinde eindrischt.
Mit etwas mehr Abwechslung in den Gegnerhorden und den Quicktime-Events, mit einer etwas längeren Story und einem etwas fordernderen Schwierigkeitsgrad hätte STAR WARS: THE FORCE UNLEASHED II ein wirklich großer Hit werden können. Hier schleicht sich ein wenig das Gefühl ein, dass man den Schwierigkeitsgrad einer möglichst breiten Masse angepasst hätte, um auch niemandem vor den Kopf zu stoßen, der irgendwo im Spiel festhaken könnte. Beim nächsten Mal (worauf ich auch diesmal hoffe) bitte wieder echte Gegner, keine Opfer!