Als Redakteur einer Videospiele-Sparte bekommt man relativ viele Spiele zu Gesicht. Entsprechend groß sind da auch die Vergleichsmöglichkeiten, selbst wenn man teilweise Äpfel mit Birnen zu vergleichen hat. Umso erfreuter ist man da selbst, wenn man mal ein Wort als Fazit in den Ring schmeißen kann, das man nicht ganz so leichtfertig gebrauchen sollte: perfekt!
Und genau das ist NBA 2K12! Mehr müsste man normalerweise gar nicht schreiben, wir wollen aber trotzdem etwas näher darauf eingehen. Ich bin seit jeher begeisterter Basketball-Fan gewesen, ohne dabei die NBA regelmäßig zu verfolgen. Kein Lieblingsverein, kein Lieblingsspieler, einfach nur Begeisterung für den Sport an sich. Umso enttäuschter war ich von vielen Videospiel-Umsetzungen, bei denen man viel zu oft das Gefühl hatte, dass einem die Steuerung einen Strich durch die Rechnung macht. Das ist jetzt vorbei, denn NBA 2K12 gibt euch vollständige Kontrolle über Würfe, Pässe, etc. Hier hat man fast das Gefühl, selbst auf dem Platz zu stehen und zu schwitzen.
Die wirklich unglaublich gute Steuerung ist aber nur ein Teilaspekt dessen, was dieses Spiel so außergewöhnlich gut macht. Der Spielerkader wartet mit fünfzehn Legendenspielern auf, darunter natürlich auch Michael Jordan, Julius Erving oder Kareem Abdul-Jabbar. Selbstverständlich sind auch die aktuellen NBA-Teams vertreten, also auch Dirk Nowitzki.
Bei den Spielmodi wird den Legendenspielern insbesondere im Modus „NBA´s Greatest“ Tribut gezollt. Hier könnt ihr mit den Teams der Legendenspieler gegen andere Vereine antreten um herauszufinden, wer der beste Spieler aller Zeiten war, wenn ihr geschichtsträchtige Partien der NBA nachspielt…
Wem das nicht genug ist, der startet eine eigene Karriere mit dem „Mein Spieler“-Modus. Hier wird ein wenig am Spannungsrad gedreht. Statt langwierig in leeren Hallen zu spielen, startet das Spiel mit einem „Rookie-Präsentations“-Spiel, wo ihr all euer Können beweisen müsst, um anschließend von einem Talentscout für eines der großen NBA-Teams entdeckt zu werden. Danach geht es direkt in den „Big Circus“, ihr müsst euch also direkt mit Sponsoren herumplagen, Trainieren und Spiele absolvieren sowie Pressekonferenzen abhalten etc…. Mit euren Einnahmen könnt ihr dann Skillpunkte erkaufen und so euere Spielfertigkeiten verbessern oder Gemeinschaftsveranstaltungen mit dem Team besuchen, was den Zusammenhalt der Truppe stärkt, etc.
Grafisch macht NBA 2K12 einen hervorragenden Eindruck. Fließende Spielerbewegungen, gut animierte Spielergesichter und tolle Sporthallen treffen auf viele Details, die man erst am Rande wahrnimmt: Cheerleaders, Publikumsanimationen etc.
Bei den Kommentatoren wurde ebenfalls das Kontingent an Sprüchen erweitert, was positiv auffällt. Die restliche akustische Umsetzung auf dem Platz entspricht nahezu der einer TV-Übertragung. Unglaublich dichte Atmosphäre.
Dass die Steuerung ebenfalls begeistert, haben wir bereits festgehalten. Hier ist aber nicht nur die Ballkontrolle zu nennen, sondern auch ein verbessertes Verteidigungssystem, bei dem Steals deutlich besser klappen als bisher. Für wen ist NBA 2K12 also geeignet? Sagen wir es mal so: es gibt viele Sport-Serienspiele, wo es fraglich ist, ob man immer die aktuellste Version sein Eigen nennen muss, oder ob man sich nicht gegebenenfalls damit anfreunden könnte, mit dem Vorjahreskader zu spielen. Bei NBA 2K12 gehen die Neuerungen aber insbesondere im Spielablauf so weit, dass man die Aktualität des Kaders eher als Nebensächlichkeit empfindet. 2K Sports hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet, ein schon sehr gutes Spiel noch deutlich besser zu gestalten. Nicht nur Serienfans kommen hier voll auf ihre Kosten, sondern auch alle, die sich allgemein für Basketballsport interessieren.
Achja, fast schon obligatorisch: auch bei NBA 2K12 kann man sich mit diversen Social Networks (Facebook, Twitter, etc.) verbinden und seinen aktuellen Status jederzeit verkünden. Hierzu muss man sich lediglich ein 2KSports-Konto anlegen, was zwei Minuten Sache ist. Achievement-Jäger werden übrigens dafür mit 25 Punkten belohnt!