Mal wieder eine Folge JOHN SINCLAIR, bei der dem Geisterjäger nicht irgendeine Falle gestellt wird, sondern bei der er eher durch dummen Zufall in eine gefährliche Situation gerät. Davon sollte es eigentlich viel mehr geben, denn genau diese Folgen sind es in der Regel auch, die besonders viel Spannung beinhalten, zumal dann meist eine interessante Geschichte dahinter steckt.
Obendrein hat ‚Die Teufelsuhr’ auch noch eine für Sinclair-Verhältnisse ewig lange Vorgeschichte. Die obligatorische Erzählereinleitung mit Titelmusik erklingt erst nach ca. einem gefühlten Viertel der Gesamtlaufzeit. Über Sprecher, Effekte und Produktion an sich ist bei dieser Serie schon genug Lob ausgeschüttet worden, daher nur der kurze Hinweis: alles ist beim alten geblieben. Tolle Besetzung, starke Geräusche, Knalleffekte, eben alles, was ein gutes Hörspielerlebnis ausmacht.
Zum Inhalt: es ist inzwischen über 100 Jahre her, als in einem kleinen Dorf ständig Kinder verschwinden. Die einflussreichen Bürger (zum Beispiel der Sheriff und der Pfarrer) versammeln sich insgeheim und beratschlagen, was zu tun ist. Der Pfarrer hat die Vermutung, dass der regelmäßig vom Gottesdienst fern bleibende Rick Holloway hinter den Kindesentführungen steckt. Eine Hausdurchsuchung soll Klarheit verschaffen. Dort angekommen, finden sie mehrere Särge, in denen Kinder liegen, doch die Körper der Leichen leben scheinbar weiter. Der Hausbesitzer Rick Holloway erschießt den Pfarrer, als die Dorfoberhäupter ihn zur Rede stellen, und wird seinerseits vom Sheriff erschossen. Es wird beschlossen, diese unheimliche Geschichte zu vertuschen, die Leichen der Kinder und des offensichtlich verrückten Holloways werden in unheiligem Boden vergraben. Das Wissen über das Grab geht mit der Zeit verloren.
Es ist ebenjenes Haus, in das John Sinclair von seiner Freundin Nadine Berger eingeladen wird, um dort ihre Verlobung mit Don Mitchell zu feiern. Auch ihr ist nicht entgangen, dass in dem Haus nicht alles mit rechten Dingen zugeht, und eines nachts meint sie Kindergeschrei aus einem Nebenraum zu hören. Dort steht eine alte Uhr, in dessen Ziffernblatt sie eine Teufelsfratze zu sehen meint. Ihr fast-Verlobter glaubt ihr natürlich kein Wort und ist obendrein noch eifersüchtig, als sie auf JOHN SINCLAIR zu sprechen kommt.
Mitchells exzentrische Schwester lernt Sinclair bereits auf dem Weg zur Feier kennen. Doch die Partystimmung wird schon alsbald unterbrochen, denn der Fluch, der auf dem Haus liegt, ist selbstverständlich immer noch intakt. Nur gut, dass New Scottland Yard anwesend ist…
‚Die Teufelsuhr’ bietet durch ihren ungewöhnlichen Aufbau und die mal wieder entspannend eigenständige Geschichte wirklich gute Unterhaltung. Für Fans der Serie ist jede Neuveröffentlichung natürlich ein Muss, aber diese Episode kann man sich halt auch mal losgelöst von der ansonsten meist aufeinander aufbauenden Storyline anhören, ohne das Gefühl zu haben, etwas wichtiges zu verpassen, und eignet sich somit hervorragend dafür, andere Leute auf den Geschmack zu bringen.