Das lange Warten ist vorbei. Endlich gibt es Nachschub zu JOHN SINCLAIR, und das wurde langsam auch höchste Zeit. Zumindest mir wäre ohne vorheriges Revue passieren nicht mehr im Hinterkopf geblieben, was Thema der letzten Folge war. „Ein schwarzer Tag in meinem Leben“ endete mit dem Tod von Sinclairs Geliebten Nadine Krüger, und die Geschehnisse von Folge 55 ‚Fenris, der Götterwolf’ knüpfen hier direkt an. Ein wirklicher Zusammenhang erschließt sich abgesehen von der Rahmenhandlung bisher aber noch nicht.
Sinclair und Suko sind in das Dorf Avoca gefahren, um bei Nadines Beerdigung zugegen zu sein und Abschied zu nehmen. Sinclair selbst ist immer noch verletzt, sowohl körperlich am Bein, wie auch seelisch. Nadines Tod hat ihn tief getroffen, und noch schwerer fällt es ihm, da er seine Trauer nicht offen so ausleben darf, wie er gerne würde, da dann Jane Collins sofort erkennen würde, dass er sie betrogen hat.
Während der Beerdigungszeremonie tauchen ein paar Wölfe auf, die die Trauergemeinde in Angst und Schrecken versetzen, Sinclair erkennt eine dämonische Präsenz und zieht seine Waffe. Jedoch muss er nicht aktiv werden, denn die Wölfe ziehen sich zurück.
Beim anschließenden Leichenschmaus erzählt Nadines Tante Emily John und Suko von einem Fluch, der auf dem Dorf liegt. Seit langer Zeit muss sich Legenden zufolge alle 40 Jahre die Äbtissin des örtlichen Klosters Fenris, dem Götterwolf, freiwillig als Opfer anbieten, um dem Dorf Frieden zu schenken. Noch ehe John und Suko daraus ihre Schlussfolgerungen ziehen können, wird die Gemeinde von den Wölfen angegriffen. Die Kugeln aus Johns Pistole können den Wesen nichts anhaben, und nur durch Einsatz seines Kreuzes kann er in letzter Sekunde die eigene Haut retten. Pfarrer Stone wird Zeuge dieses Kampfes und muss sich eingestehen, dass der Fluch eventuell doch wahr sein könnte…
Während Sinclair und Suko beim Kloster nach Spuren suchen, werden die Dorfbewohner in der Kirche zusammengerufen, um dort Schutz vor den Wölfen zu finden. Die beiden New Scottland Yard-Agenten entdecken die Nonnen, die gerade dabei sind, sich zur Opferung ihres Oberhauptes zu begeben, und verfolgen sie. Fenris und sein Gefolge taucht auf und fordert sein Opfer ein, doch in diesem Moment können John und Suko eingreifen. Zwar gelingt es ihnen, die Opferung zu verhindern, doch gegen die Macht des Götterwolfes haben sie keine Waffen und sind schutzlos ausgeliefert. Ein Donnern lässt die Wölfe aber überraschend den Rückzug antreten. Noch während die beiden sich zum Dorf aufmachen, haben dort die Bewohner eine Bürgerwehr errichtet und werden von den Wölfen attackiert…
Auch, wenn ‚Fenris, der Götterwolf’ als direkte Fortsetzung zu „Ein schwarzer Tag in meinem Leben“ anzusehen ist, hat die Folge (ebenso wie die darauf folgende) keinen Zusammenhang zum großen Plan der Serie in Bezug auf die Mordliga und Sinclairs Kampf gegen ebenjene, sondern ist mehr oder weniger ein Hörspiel, das man auch losgelöst von der restlichen Handlung hören und verstehen könnte. Letztendlich ist es die gruselige Atmosphäre, die diese Folge zu etwas besonderem macht, und die Tatsache, dass Sinclair diesmal eigentlich nur reagieren kann, um seine eigene Haut zu retten, am Ausgang der Geschehnisse allerdings nur marginalen Anteil hat. Um auch mal ein wenig zu teasen, sei an dieser Stelle noch verraten, dass sich ein-zwei Fragen, die sich zum großen Showdown stellen könnten, erst in der nächsten Folge aufklären. Also dranbleiben…