Nach einem kurzen Exkurs in das Gebiet der Live-Hörspiele springt OFFENBARUNG 23 ohne weitere Erklärungen wieder in die Storylinie, die die Serie in den letzten Folgen aufgebaut hat. Dieses mal widmet sich Jan Gaspard erneut der Ägyptologie zu, einem Thema, das uns Europäern immer wieder neue Rätsel aufgibt und sich somit perfekt eignet, um Verschwörungstheorien darin aufzubauen. Und was eignet sich besser, als den großen Pharao Tutanchamun als Aufhänger zu verwenden?
Georg Brand und Tatjana Jung sind immer noch in Ägypten, um sich von den Strapazen ihrer jüngsten Vergangenheit zu erholen. Im Museum lernen sie den Psychologen und Hobby-Ägyptologen Nat Mickler kennen, der einen ganz empfindlichen Nerv bei Georg anschlägt: Neugier! Kaum hat Mickler erwähnt, dass um die Entdeckung der Grabkammer von Pharao Tutanchamun durch Howard Carter im Jahr 1922 ein großes Geheimnis weht, sieht T-Rex sich auserkoren, dieses zu lüften. Zusammen machen sich die drei mit einem Boot auf den Weg ins Tal der Könige, wo sie an Bord die Reporterin Evelyn Carnarvon treffen. Noch während des Gespräches bricht Carnarvon tot zusammen, und schnell wird (zumindest dem Zuhörer) der Verdacht auf eine Vergiftung laut.
Zu dem Zeitpunkt, wo Georg quasi aus dem Stehgreif erklärt, wie Carter damals mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die mögliche Position der Grabkammer vorhersehen konnte, weiß er noch nicht, in welche Gefahr er sich und Nolo dabei bringt. In der Grabkammer selbst kommt es dann zum großen Showdown…
‚Der Fluch des Tutanchamun’ ist leider mal wieder eine der etwas weniger motivierten Folgen aus der ansonsten insgesamt recht spannenden Serie OFFENBARUNG 23. Mangelnde Action wird hier durch ellenlange Monologe ersetzt, die nicht gerade fesselnd sind, auch wenn die darin enthaltenen Theorien mal wieder spannend recherchiert wurden und ein neues Licht auf Dinge werfen, die bislang im Unklaren lagen. Ein kurzer Hinweis auf eine Folge der „Drei Fragezeichen“ ist sicherlich als kleine Ehrbekundung von Gaspard zu verstehen, vielleicht sogar als nachträgliches Dankeschön an Oliver Rohrbeck für seine Gastrolle in Folge 21.
Leider wirkt das alles aber auch nicht viel spannender als ein archäologischer Vortrag zum Thema „Pyramiden, Pharaonen, Mythen um Flüche, etc.“. Um das wahre Ausmaß der Verschwörung in diesem Fall zu erkennen, muss man sich schon genauer mit der Materie befassen.
Was für mich aber der größte inhaltliche Fehler ist, den die Macher sich in dieser Folge erlauben, ist die Tatsache, dass man nun zum wiederholten mal gänzlich den Bezug zur ursprünglichen Kernfigur Tron verloren hat und sich nur noch in seinen Dunstkreisen bewegt, nicht aber auf seinen Spuren wandelt.
Die Sprecher versuchen zu retten, was hier inhaltlich noch zu retten ist, haben es allerdings nicht sonderlich leicht, da die Handlung nicht sehr weit greift, dafür aber immer wieder rekapituliert und neu aufrollt, ohne wirklich neue Aspekte aufzuzeigen. Und warum ist Ian G. nun der Erzähler? Ein weiteres Mysterium, das man nicht aufgeklärt bekommt…